Caligula

von Albert Camus
Premiere am 17. März 2018

Süddeutsche Zeitung
26.3.2018
Dass der Schauspieler [André Kaczmarczyk], Shooting-Star des Düsseldorfer Theaters, die Riesenrolle glänzend meistern würde, war zu erwarten. Er zieht alle Register, herrisch und impulsiv, dann wieder weich und weiblich. Wie Insekten krabbeln seine Finger über die Körper seiner Opfer. In wechselnden Kostümierungen und Maskeraden erfindet Caligula ständig neue Regeln - um sie als erster zu brechen.

Theater heute
7.6.2018
André Kaczmarczyk, Star des Düsseldorfer Ensembles, beherrscht als Caligula alle Register zwischen Kleinkind und Großkiller und ist toll anzusehen als gehetztes, verzweifeltes Rumpelstilzchen, das sich immer größere Ideen ausdenken muss, um das eigene Unglück zu besänftigen, sich voller hyperaktivem Selbstekel als schlammige Voodoo-Puppe anbeten lässt und gespenstisch Blutwalzer tanzt, als sadistischer Fetischmeister in Latex-Mantel verkleidet. Ein überbordender Abend.

Die deutsche Bühne
18.3.2018
Die klug und rationell eingesetzten, kantenscharfen Videos von Hanna Dörr dienen vor allem als Distanzmittel wie auch die Kostüme von Christina Schmitt – ein angenehm anzusehender, farbiger, fast augenzwinkernder Mix von einst und jetzt, stilisierte Kittel und Kunststoffmäntel über heutiger Couture und Alltagskleidung. So wird Camus‘ abgezirkelte, komplexe, aber nie verschwurbelte Sprache frei, kann und muss man seine messerscharfen Gedanken nachvollziehen. Was funktioniert, weil wir einem herausragenden Ensemble bei der Arbeit zusehen und der Regisseur die Gedankenklarheit und das Grobschnitthafte dieser Sprache meisterhaft disponiert.