Stützen der Gesellschaft

von Henrik IbsenPremiere am 9. Dezember 2017Central — Große BühneSchauspiel

Über das Stück

Karsten Bernick ist der reichste und mächtigste Mann der Stadt. Zwar gibt es in seiner Vergangenheit einen dunklen Punkt, um den sich allerhand Gerüchte ranken, aber heute ist Bernick als Werftbesitzer der größte Arbeitgeber am Platz und gilt mit Frau und Sohn als Vorzeigefamilie. Er ist politisch aktiv, gesellschaftlich angesehen und sozial engagiert. Auf seinen guten Namen ist Bernick stolz und gerade jetzt besonders angewiesen. Denn während seine Frau literarische Salons zur moralischen Erbauung abhält, versucht er im Hinterzimmer seiner Villa, ein heikles Projekt ins Trockene zu bringen. Am Bau der neuen Eisenbahnlinie, die er erst verhindert hat, ist Bernick nun außerordentlich interessiert. Gerüchte über dubiose Landkäufe im Vorfeld dieses Deals muss er unbedingt von seiner Person weghalten, negative Presse kann er nicht gebrauchen. So werden Arbeiter, die sich gegen neue Arbeitsmethoden auf seiner Werft wehren, unter Druck gesetzt und zum Schweigen gebracht. Als Bernicks Jugendliebe und sein Schwager nach 15 Jahren aus Amerika zurückkommen, drohen sie, seine Vergangenheit und das Fundament seines Erfolgs zu enthüllen – und bringen Bernicks gesamte Existenz in Gefahr. Bernick wehrt sich und würde dafür über Leichen gehen.

Politische Seilschaften, persönliche Opfer und der Druck wirtschaftlicher Interessen – mit »Stützen der Gesellschaft« schreibt der norwegische Dichter Henrik Ibsen im Jahr 1877 das erste seiner großen Gesellschaftsdramen, in denen er Doppelmoral und Heuchelei, Lebenslügen und Selbstgerechtigkeit anprangert.

Besetzung

Konsul Bernick Christian Erdmann
Betty Bernick, seine Frau Judith Bohle, Minna Wündrich
Johan Toennesen, ihr Bruder Florian Lange
Lona Hessel, ihre Halbschwester Yohanna Schwertfeger
Hilmar Toennesen, ihr Vetter Alexej Lochmann
Dina Dorf Lieke Hoppe
Assessor Roerlund Andrei Viorel Tacu
Schiffsbaumeister Aune / Großhändler Rummel / Frau Rummel Sebastian Tessenow
Prokurist Krap / Kaufmann Vigeland / Frau Holt Stefan Gorski
Olaf Bernick, Konsul Bernicks Sohn Steffen Lehmitz
Bühne Karoly Risz
Kostüm Susanne Uhl
Musik Jörg-Martin Wagner
Licht Christian Schmidt
Dramaturgie Felicitas Zürcher

Dauer

2 Stunden — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Temporeiches Psycho-Stück. Der Premierenjubel galt dem jungen Regisseur Köhler und einer Reihe von exzellenten Schauspielern – allen voran dem Hauptdarsteller Christian Erdmann, der sich in knapp zwei Stunden auch körperlich verausgabt.
Westdeutsche Zeitung
Manchmal stellen sie sich im Theater eben doch noch: die großen Fragen. In Düsseldorf bei einer Ibsen-Premiere zum Beispiel folgende: Was heißt das eigentlich – Gesellschaft.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Tilmann Köhler inszeniert ein ort- und zeitloses Lehrstück über die Mechanismen des Selbstbetrugs. Erdmann spielt den erfolgreichen Egomanen wohldosiert, ist keine Managerkarikatur, sondern ein moderner Widersprüchlicher, der sich in seiner Rolle gefällt und zugleich an ihr leidet.
Rheinische Post