Die Wand

von Marlen Haushofer — Monolog mit Hanna WerthPremiere am 11. Dezember 2021 Schauspielhaus, Kleines HausSchauspiel

Über das Stück

»Ich stand noch dreimal auf und überzeugte mich davon, dass hier, drei Meter vor mir, wirklich etwas Unsichtbares, Glattes, Kühles war, das mich am Weitergehen hinderte.« Aus einem dreitägigen Aufenthalt in der Jagdhütte von Bekannten wird für die Protagonistin in Marlen Haushofers poetischem Roman ein anderes Leben. Durch eine rätselhafte Grenze von der Zivilisation auf unabsehbare Zeit abgeschnitten, sucht sie in ihrer Einsamkeit nach neuem Sinn und findet ihn im Leben mit der Natur: Tiere werden zu Gefährten, die Nahrungsversorgung zur Hauptaufgabe. Und obwohl sie die hinter ihr liegende, verlorene Welt mit all ihren Anforderungen und Konventionen wenig vermisst, blitzt immer wieder Verzweiflung auf: »Mir wurde klar, dass mein Leben von der Menge der verbliebenen Zündhölzer abhing.« Um nicht in Dunkelheit zu versinken, verfasst sie einen Bericht über ihre Isolation und streift darin zahlreiche Fragen menschlicher Existenz. Sie erinnert sich auch an ihre Zeit als Ehefrau und Mutter und findet trotz der größtmöglichen Verlusterfahrung in der Abgeschiedenheit zunehmend etwas Tröstliches, Befreiendes: »Hier, im Wald, bin ich eigentlich auf dem mir angemessenen Platz.«

Audioein­führung

Besetzung

Kostüm Ulrike Obermüller
Licht Christian Schmidt
Dramaturgie Sonja Szillinsky

Dauer

1 Stunde 15 Minuten — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Beide Stücke werden stille Kostbarkeiten im Spielplan sein. Sie zu erleben, ist ein Glücksfall.
Rheinische Post zur Doppelpremiere
Schauspielerisch großartige Leistungen in zwei Stücken der Regisseurin Laura Linnenbaum.
Neue Düsseldorfer Online Zeitung
Haushofers Text ist ein Deutungsuniversum und Hanna Werth führt uns hindurch. Werth spielt dieses Drama nicht, sie durchlebt es.
Rheinische Post
Hanna Werth legt eine großartige Leistung hin.
The Düsseldorfer