Ist Freiheit ein Privileg?

Eine Theaterversammlung »Im Namen der Freiheit«mit Kulturwissenschaftlerin Sibylle Peters und Schauspieler:innen des Ensemblesam 7. Dezember 2024Schauspielhaus, Kleines Haus

Über die Veranstaltung

Über kaum etwas wird so erbittert gestritten wie über die Freiheit. Nach Theaterversammlungen in Hamburg, Frankfurt, Cottbus, München und Halle wird das Nachdenken über diesen Wert nun in Düsseldorf fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht diesmal die Kunst- und Wissenschaftsfreiheit. Bildung ist ein Recht für alle. Doch obwohl grundgesetzlich verbrieft, sind die Zugänge zu Bildung für viele schon früh versperrt – durch soziale Ungleichheiten oder fehlende Privilegien. Welchen Freiheitswert messen wir Bildung, Kunst und Forschung bei? Ist Bildung als Reproduktion von Wissen überhaupt noch geeignet, uns auf die Zukunft vorzubereiten?

Nach einem Impulsvortrag der Hamburger Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin Sibylle Peters und einem künstlerischen Impuls von den Ensemblemitgliedern Kilian Ponert, Blanka Winkler und Mila Moinzadeh sowie Thorleifur Örn Arnarsson, Uwe Gössel und Thorsten Logge sind Sie eingeladen, über grundsätzliche Aspekte von Freiheit zu debattieren. Im »Fishbowl« Format können Sie mit Expert:innen aus Wissenschaft und Kunst auf Augenhöhe ins Gespräch kommen – oder einfach weiter zuhören. Danach diskutieren Sie in Tischgesprächen miteinander weiter. Im Zuhören und kommunikativen Miteinander wird das Theater zum Ort des öffentlichen Aushandelns, einer demokratischen Freiheitspraxis ganz in der Tradition des europäischen Theaters. Der Abend wird moderiert von Dr. Thorsten Logge, einem der Projektleiter und Professor für Public History an der Universität Hamburg. — Eintritt frei — Zählkarten an den Kassen
Sibylle Peters: Ist Freiheit ein Privileg?
Zumindest ist persönliche Freiheit eng mit Fragen von Klasse, von Gender, von gesellschaftlichen und geographischen Gegebenheiten verbunden. Wissenschaft und Kunst sind traditionell frei und öffentlich finanziert, um diesen Einschränkungen entgegenzuwirken, um unabhängige Stimmen zu ermöglichen, Freiräume und Möglichkeitsräume zu öffnen – und zwar für alle. Aber auch Wissenschaft und Kunst sind eng mit Privilegien verknüpft, sie sind nicht allen zugänglich, und dies betrifft ganz besonders die Freiheit, die sich mit ihnen verbindet. Die meisten von uns haben Kontakt zu Wissenschaft und Kunst durch Bildung. Doch wir alle wissen: Bildung ist alles andere als frei. Curriculum, Kanon und Methode sind umkämpft und bestimmten gesellschaftlichen Zielen unterworfen. Die Lernenden selbst werden in diesen Kämpfen kaum gehört.

Kooperation

In Kooperation mit der Universität Hamburg, Arbeitsbereich Public History, Prof. Dr. Thorsten Logge, den Theatermachern Thorleifur Örn Arnarsson und Uwe Gössel sowie der Heinrich-Heine-Universität. Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 – Freiheit. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.