Die Verwand­lung

nach Franz Kafka — in einer Bearbeitung von Dorle Trachternach und Kamilė GudmonaitėPremiere am 15. Dezember 2024Schauspielhaus, Kleines HausStadt:Kollektiv

Über das Stück

»Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.« Mit dieser radikalen Setzung beginnt der Klassiker von Franz Kafka. Was geschieht, wenn der Körper uns nicht entspricht, sich monströs, falsch und fremd anfühlt? Wenn unsere Selbstwahrnehmung nicht mit der Realität übereinstimmt? Was, wenn er sich plötzlich verändert, wenn wir die Kontrolle über ihn verlieren? Oder wenn die Umwelt, die eigene Familie ihn als anders oder abstoßend wahrnimmt, ihn am liebsten unsichtbar machen möchte? Der Körper ist heute nicht mehr schicksalhaft gegeben, er ist zur Baustelle geworden: Wir gestalten uns selbst, ob durch Training und Transition, mithilfe von Diät, Chirurgie und Body-Modification. In der Auseinandersetzung mit der wohl bekanntesten Erzählung Kafkas erkundet die Inszenierung den Körper als Projekt zwischen alten Zwängen und neuen Spielräumen. Kamilė Gudmonaitė leitet das litauische Nationaltheater in Vilnius und gilt als eine der aufregendsten Regisseurinnen ihrer Generation. Mit Arbeiten, die sich mit Gesundheit, Gender und Generationskonflikten beschäftigen, hat sie sich auch international einen Namen gemacht. In ihrer ersten Inszenierung am D’haus kombiniert sie Kafkas Weltliteratur musikalisch mit den Biografien der Spieler:innen.

Besetzung

Mit Gabriele Dittmar, Inga Flamang, Elena John, Len Königs, Leo Milo Matteo Näckel, Melek Beril Sargut, Adnan Zecevic
Regie Kamilė Gudmonaitė
Bühne und Kostüm Barbora Šulniūtė
Musik Dominykas Digimas
Choreografie Mantas Stabacinskas
Dramaturgie Birgit Lengers