Keine Sorge (Religion)

von Bonn Park mit Musik von Ben RoesslerUraufführung am 20. Oktober 2023Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel

Termine

https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Fr, 03.05. / 19:30 – 21:00
18:45 Einführung
SchauspielNur noch wenige Vorstellungen
von Bonn Park mit Musik von Ben Roessler Regie: Bonn Park
Schauspielhaus, Großes Haus
Wir veröffentlichen regelmäßig neue Termine.

Über das Stück

»Hallo! Alles wird gut. Sorgen Sie sich nicht. Wir haben eine Religion erfunden für Sie. Religion ist schwierig, ja, aber nicht diese. Diese ist sehr gut. Kommen Sie vorbei und schauen Sie sich einen Gottesdienst an. Es wird gesungen, der Geist und das Herz werden beeindruckt, und es gibt Antworten auf alles. Wenn es Ihnen nicht gefällt, können Sie sowieso nicht beitreten. Alles ist leider nur ausgedacht zum Glück.« — Bonn Park

In seiner jüngsten Arbeit für das Düsseldorfer Schauspielhaus wagt der Autor und Regisseur Bonn Park nichts weniger als den Versuch, eine neue Religion zu erfinden. Ein sinnliches Theater für die ewige Sinnsuche, eine Zeremonie mit Chorgesang und Orgelklang, die bekanntlich sogar bei religiös unansprechbaren Personen Transzendenzerfahrungen evozieren können. Durchaus in der Hoffnung, dass die Kunst so etwas wie Heilung, individuelle und gesellschaftliche Heilung bringen kann.

Bonn Park studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Friedrich-Luft-Preis, dem Anna Seghers-Preis und beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens. Er inszeniert und schreibt für Theater in Belgrad, Seoul, München und Hamburg. Mit dem Komponisten Ben Roessler, der große symphonische Arrangements schafft, verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit.

Besetzung

Die Priesterin des Unkomplizierten Cathleen Baumann
Der Priester der Ahnungslosigkeit Jürgen Sarkiss
Die Priesterin der Anmut Caroline Cousin
Der Priester der Demut Kilian Ponert
Das Wunder Lioba Kippe
Sopran Hannah Arnst, Melina Dederichs, Cynthia Fedler, Silva Fedler, Valerie Grzandziel, Diana Hartwig, Julia Krumm, Alicia Nsukami, Lena Ruzicka
Alt Lara Elmenhorst, Camilla Grzandziel, Elisa Henzel, Franziska Niermeyer, Marita Ritter, Franziska Schepers, Carina Wagner
Tenor Thomas Brähler, Tom Eichhorn, Lukas Heiwolt, Hendrik Lieser, Matthias J. Lutterbeck, Klaus Müller
Bass Ulrich Bender, Jakob Ertl, Claudio Krott, Michael Mansion, Jakob Rhode-Brähler, Jannis Verhoeven
Live-Musik und Korrepetition Hajo Wiesemann, Matts Johan Leenders
Regie und Text Bonn Park
Komposition Ben Roessler
Musikalische Leitung Hajo Wiesemann
Chordirigat (Studierende der Robert-Schumann-Hochschule) Jean-Philippe Apel / Hyoeun Kim / Haena Yun
Bühne Jana Wassong
Kostüm Julia Nussbaumer, Ragna Hemmersbach
Licht Jean-Mario Bessière
Dramaturgie Janine Ortiz

Dauer

1 Stunde 30 Minuten — keine Pause

Unterstützung

Wir danken Timo Nuoranne, Professor für Chorleitung an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, für seine Unterstützung.

Kooperation

In Kooperation mit der Robert-Schumann-Hochschule und dem Jungen Kammerchor Düsseldorf

Trailer

Pressestimmen

Es beeindruckt in jedem Fall der Mut, mit dem Park und sein Team individuelle und gesellschaftliche Probleme benennen, gleichzeitig negieren und damit in eine spielerische Spannung zueinander bringen. Das bedeutet eine auf deutschen Bühnen eher ungewohnte Leichtigkeit, ohne jedoch eine ignorante, weltflüchtige Unterhaltungsmaschinerie aufzuziehen. Und gerade gegenwärtig ist das Predigen von Sorglosigkeit ein ziemlich spannendes Unterfangen.
Die deutsche Bühne
In ihrem neuen Stück designen Bonn Park und Ben Roessler eine optimistische Religion, die auch die Augen vor den Abgründen der Welt nicht verschließt. Es wird gepredigt und gesungen, was das Zeug hält, auf dem schmalen Grat zwischen Ernst und Unernst, Furcht und Ehrfurcht. Mehrstimmige Choräle, von Ben Roessler auf der Grundlage polyphoner Kirchenmusik komponiert, vom Jungen Kammerchor der Schumann-Hochschule interpretiert, von mal brausendem, mal diskretem Orgelklang unterlegt, erzeugen die Festlichkeit, aber auch die grundsätzliche Positivität, auf die diese Religion offenbar besteht.
Nachtkritik
Der Theaterraum wird zum heiligen Ort der darstellenden Kunst – und das ist ein Erlebnis. Ein unterhaltsamer Abend voller Humor, beeindruckend sakraler Atmosphäre und tollen Bildern.
Deutschlandfunk »Kultur heute«
Komponist Ben Roessler hat sich am Gregorianischem Choral und an Bachs-Passionen orientiert, ein eingängiger, brausender Pastiche, ebenso wie Jana Wassongs weißes Bühnenbild mit schlichten gotischen Fenstern und Wandschubladen, in denen das Ritualgerät ruht.
Süddeutsche Zeitung
Der Berliner Autor und Regisseur Bonn Park ruft in einem Designer-Musiktheater-Projekt dem Zuschauer entgegen »Alles wird gut!« und bitte: Mach dir »Keine Sorge (Religion)«. Und zelebriert zusammen mit Komponist Ben Roessler in lockeren 90 Minuten eine heiter ironische Wohlfühl-Messe. Die Suche nach angstfreien Räumen und Sehnsucht nach Geborgenheit nimmt der 36-jährige Bonn Park ernst. Er kreiert ein ausgeklügeltes Wechselbad zwischen erhabenen Gesängen und witzigen Texten von Frau »Wunder« (Lioba Kippe). Und beschert damit beißende Satire. Der Witz besteht in der Ernsthaftigkeit und Akribie, in der die Geistlichen ihre Rituale vollziehen (Minna Wündrich, Caroline Cousin, Jürgen Sarkiss und Kilian Ponert).
NRZ
Eine Wohlfühl-Messe. Das Premierenpublikum applaudierte ausgelassen.
Rheinische Post
Sehr imposante mehrstimmige Choralmusik. Starke Bilder. Ein besonderes Erlebnis.
WDR 5 Scala
Ein hervorragend in die Zeit passendes Stück als großartige Einheit von geradezu göttlicher Musik, einem großartigen Chor, von Schauspielkunst und äußerst gelungener Inszenierung. Langer verdienter Jubel im Schauspielhaus.
Neue Düsseldorfer Online Zeitung