Ein Traumspiel
— von August Strindberg
— Premiere im März 2020 — Schauspielhaus, Großes Haus
»Alles kann geschehen, alles ist möglich und wahrscheinlich. Die Gesetze von Raum und Zeit sind aufgehoben«, schreibt August Strindberg in der Vorbemerkung zu seinem 1902 entstandenen Stück – Figuren verwandeln sich, Tote treten auf, Ort verschwinden, Zeiten geraten durcheinander. »Ein Traumspiel« ist großes Welttheater, es behandelt nichts weniger als die menschliche Existenz. Nicht Gottes Sohn kommt zur Welt, sondern Indras Tochter Agnes, um zu sehen, ob die Menschen es wirklich so schwer haben, wie man sagt. Sie nimmt ihren Kummer auf und muss immer wieder feststellen: »Es ist schade um die Menschen.« Auf ihrem Weg durch die Welt trifft sie exemplarisch drei Männer: den Offizier, der seit Jahren auf seine Geliebte wartet, den Advokaten, mit dem sie Freude und Pein einer Ehe erfährt und Armut und Not teilt, und den Dichter, der ihr eine Bittschrift der Menschen an die Herrscher der Welt überreicht. Einen Trost hält Strindberg allerdings bereit: Verglichen mit dem Traum ist das Erwachen ein Ergötzen.