Foto: Thomas Rabsch
    Orpheus steigt herab
Premiere am 9. September 2021 
Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel
        Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel
Über das Stück
Eine Kleinstadt im Süden der USA gerät in Aufruhr: Im Drugstore des todkranken Jabe Torrance erscheint der charismatische Musiker Val Xavier. Mit seiner dunklen Vergangenheit, der Gitarre und der Schlangenlederjacke zieht er die Frauen des Ortes in seinen Bann. Vor allem Lady Torrance, Tochter eines italienischen Einwanderers und Frau des despotischen Jabe, fühlt sich zu dem freiheitsliebenden jungen Mann hingezogen. Die Chance, an seiner Seite aus der Umklammerung eines bigotten, fremdenfeindlichen Milieus zu entfliehen, ist zum Greifen nah. Doch als Lady von der Verwicklung ihres Mannes Jabe in den Brandanschlag erfährt, bei dem ihr Vater ums Leben kam, sinnt sie auf Rache.
»Ich habe nur ein großes Thema für alles, was ich schreibe«, sagt Tennessee Williams, »und das ist der zerstörerische Einfluss der Gesellschaft auf das sensible, unangepasste Individuum.« Vor diesem Einfluss versucht sich die Figur Val zu schützen, indem sie ein radikales Verständnis von Unabhängigkeit vertritt. Doch seine Liebe zu Lady macht den modernen Orpheus verwundbar: Um ihr zu helfen, muss er seine Ideale Stück für Stück aufgeben. Im Mythos erreicht Orpheus die Freigabe seiner Eurydike nur unter der Bedingung, dass er sich beim Aufstieg aus der Unterwelt nicht umschaut. Val aber – wie auch sein antikes Pendant – schaut sich um, zögert im Moment der Gefahr und fährt auf spektakuläre Weise zur Hölle. Tennessee Williams’ 1957 uraufgeführtes Südstaatendrama besticht durch einen wilden Mix aus archaischer Symbolik und moderner Psychologie, kurz: ein Stück gehobener Trivialliteratur.
                            »Ich habe nur ein großes Thema für alles, was ich schreibe«, sagt Tennessee Williams, »und das ist der zerstörerische Einfluss der Gesellschaft auf das sensible, unangepasste Individuum.« Vor diesem Einfluss versucht sich die Figur Val zu schützen, indem sie ein radikales Verständnis von Unabhängigkeit vertritt. Doch seine Liebe zu Lady macht den modernen Orpheus verwundbar: Um ihr zu helfen, muss er seine Ideale Stück für Stück aufgeben. Im Mythos erreicht Orpheus die Freigabe seiner Eurydike nur unter der Bedingung, dass er sich beim Aufstieg aus der Unterwelt nicht umschaut. Val aber – wie auch sein antikes Pendant – schaut sich um, zögert im Moment der Gefahr und fährt auf spektakuläre Weise zur Hölle. Tennessee Williams’ 1957 uraufgeführtes Südstaatendrama besticht durch einen wilden Mix aus archaischer Symbolik und moderner Psychologie, kurz: ein Stück gehobener Trivialliteratur.
Besetzung
                Dolly Hamma                Annina Hunziker
            
                        
                Beulah Binnings                Michaela Steiger
            
                        
                Carol Cutrere                Lou Strenger
            
                        
                Val Xavier                Sebastian Tessenow
            
                        
                Vee Talbott                Friederike Wagner
            
                        
                Lady Torrance                Sonja Beißwenger
            
                        
                Jabe Torrance                Thomas Wittmann
            
                        
                Sheriff Talbott                Andreas Grothgar
            
                        
                David Cutrere                Florian Lange
            
                        
                Erster Mann                Samuel Franco, Valentin Stückl
            
                    
                Regie                David Bösch
            
                        
                Bühne                Patrick Bannwart
            
                        
                Kostüm                Falko Herold
            
                        
                Video                Patrick Bannwart, Falko Herold
            
                        
                Musik                Karsten Riedel
            
                        
                Licht                Jean-Mario Bessière
            
                        
                Dramaturgie                Janine Ortiz
            
                    Dauer
2 Stunden — keine Pause


Pressestimmen