Gegen jeden Antisemitismus
Texte jüdischer Autor:innen gelesen vom Ensemble im Gedenken an die Novemberpogrome 1938am 9. November 2025 um 17 Uhr Schauspielhaus, FoyerSchauspiel
Termine
So, 09.11. / 17:00
Schauspiel
Texte jüdischer Autor:innen gelesen vom Ensemble im Gedenken an die Novemberpogrome 1938
Schauspielhaus, Foyer
Eintritt frei — Zählkarten an den Kassen und im Webshop
Über die Veranstaltung
Jedes Jahr erinnern Gedenkveranstaltungen am 9. November an die Pogrome gegen Jüdinnen und Juden im Jahr 1938. Doch die antisemitische Gewalt jener Nächte vor 87 Jahren ist kein abgeschlossenes Kapitel deutscher Geschichte, sondern auch eine gegenwärtige Katastrophe. Seit dem Hamas-Massaker des 7. Oktober, der Geiselnahme und dem darauffolgenden verheerenden Gaza-Krieg mit Zehntausenden zivilen Opfern tritt der Antisemitismus in Deutschland wieder unverhohlen zutage. Doch die Empathie für das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung darf nicht zu kollektiven Schuldzuweisungen gegenüber Jüdinnen und Juden führen. Die Hoffnung bleibt, dass es gelingt, die Verwundungen und Bedürfnisse beider Seiten anzuerkennen und zusammenzudenken. Schon im Oktober 2023 schrieb die Autorin und Journalistin Lena Gorelik in der Süddeutschen Zeitung: »Es ist Zeit, nach Gemeinsamkeiten zu schauen, eine ist zum Beispiel die: dass diejenigen, die getroffen sind, in diesem Land Angst haben müssen. Jüdische Eltern haben Angst, ihre Kinder in die Schule zu schicken, die Zahl der antisemitischen Übergriffe steigt stündlich an. Muslimische Menschen haben ebenso Angst, auch Angst, die Kinder in die Schule zu schicken, dass diese dort (wie sie selbst) unter Generalverdacht geraten, Hamas-Nachwuchs zu sein. Viele fühlen sich mit diesen Ängsten alleingelassen, weil zu wenigen bewusst ist, was alltägliche Angst bedeutet.« Diese Ängste dürfen nicht zur Normalität werden. Wir nehmen deshalb den 9. November zum Anlass, mit einer Lesung ein Zeichen zu setzen gegen Antisemitismus in Deutschland und weltweit.