Foto: Thomas Rabsch
    Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading
Premiere am 8. März 2025Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel
            
        Termine
Do, 20.11. / 19:30 – 22:15
                        
                        
                    
Schauspiel                    
                                        
                    
                    
 nach Oscar Wilde von André Kaczmarczyk mit Musik von Matts Johan Leenders  Regie: André Kaczmarczyk                        
                        
                        Schauspielhaus, Großes Haus
                        
                        
                        
                        
                        Di, 09.12. / 19:30 – 22:15
                                                
                                                        18:45
                                                        Einführung
                        
                        
                        
                    
Schauspiel                    
                                        
                    
                    
 nach Oscar Wilde von André Kaczmarczyk mit Musik von Matts Johan Leenders  Regie: André Kaczmarczyk                        
                        
                        Schauspielhaus, Großes Haus
                        
                        
                        
                        
                        
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            Über das Stück
Eine Gefängniszelle im Zuchthaus zu Reading im Jahr 1895. Hier sitzt der bekannteste und zugleich skandalumwittertste Dichter des viktorianischen England ein: Oscar Wilde, angeklagt wegen Homosexualität und verurteilt zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Der Autor von »Das Bildnis des Dorian Gray« tritt seine Haftstrafe bereits als gebrochener Mann an. Öffentlich gedemütigt, misshandelt und von seinem Geliebten Lord Alfred Douglas verlassen, steht Wilde vor den Trümmern seiner Existenz. Sollte er die unmenschlichen Haftbedingungen überleben und seine Freiheit wiedererlangen, bliebe ihm nichts weiter übrig, als ein völlig Anderer zu werden. 
Aus dem Blickwinkel des politischen Gefangenen heraus schaffen Regisseur André Kaczmarczyk und sein Team ein musikalisches Theater, das von der Kraft der Fantasie an der Schwelle des Todes erzählt. Wildes Dramen und Märchen werden darin ebenso lebendig wie die Menschen, die sie inspirierten. Wir folgen dem Flug der Nachtigall durch den verzauberten Garten, blicken in den Teich, in dem sich Narziss spiegelt, und erkennen uns selbst im Kuss, den Salomé dem abgeschlagenen Haupt des Jochanaan gibt. Tastend nähert sich Wilde seinem alten Leben und beginnt Parallelen herzustellen, wo es eigentlich keine geben dürfte: zwischen seinem Dasein als Ehemann und Vater und der unglücklichen Liebe zu Lord Douglas; zwischen gefeierter Berühmtheit und heimlichen Beziehungen zu käuflichen jungen Männern; zwischen Angepasstheit und Aufbegehren; zwischen zwingender Moral der Welt und ästhetisch erotischer Freiheit der Kunst. Stück für Stück entblättert sich, was man vielleicht einen kolossalen Selbstbetrug nennen könnte: Wildes Hoffnung, als glamouröser Freigeist mit ungeschützt offener Identität zu leben und dafür nicht verfolgt, ausgegrenzt und gehasst zu werden.
                            Aus dem Blickwinkel des politischen Gefangenen heraus schaffen Regisseur André Kaczmarczyk und sein Team ein musikalisches Theater, das von der Kraft der Fantasie an der Schwelle des Todes erzählt. Wildes Dramen und Märchen werden darin ebenso lebendig wie die Menschen, die sie inspirierten. Wir folgen dem Flug der Nachtigall durch den verzauberten Garten, blicken in den Teich, in dem sich Narziss spiegelt, und erkennen uns selbst im Kuss, den Salomé dem abgeschlagenen Haupt des Jochanaan gibt. Tastend nähert sich Wilde seinem alten Leben und beginnt Parallelen herzustellen, wo es eigentlich keine geben dürfte: zwischen seinem Dasein als Ehemann und Vater und der unglücklichen Liebe zu Lord Douglas; zwischen gefeierter Berühmtheit und heimlichen Beziehungen zu käuflichen jungen Männern; zwischen Angepasstheit und Aufbegehren; zwischen zwingender Moral der Welt und ästhetisch erotischer Freiheit der Kunst. Stück für Stück entblättert sich, was man vielleicht einen kolossalen Selbstbetrug nennen könnte: Wildes Hoffnung, als glamouröser Freigeist mit ungeschützt offener Identität zu leben und dafür nicht verfolgt, ausgegrenzt und gehasst zu werden.
Besetzung
                Oscar Wilde                Yascha Finn Nolting
            
                        
                Thomas Martin, Gefängniswärter                Thomas Wittmann
            
                        
                Constance, Wildes Ehefrau / Salome / Nymphe / Motte                Anya Fischer
            
                        
                Ada Leverson, eine Vertraute Wildes / Nymphe / Eule                Sarah Steinbach
            
                        
                Die Infantin / Tochter des Professors / Nymphe / Spinne                Ludowika Held
            
                        
                Robert Ross, Wildes engster Freund                Raphael Gehrmann
            
                        
                Student / O.C. Maurice, Arzt                Jonas Hanke
            
                        
                Carson, Anwalt der Gegenseite                Sebastian Tessenow
            
                        
                lsaacson, der Gefängnisdirektor                Thiemo Schwarz
            
                        
                Nachtigall / Walter Grainger / Zwerg                Michael Fünfschilling
            
                        
                James Taylor / Don Pedro / Fuchs / Schwälberich                Roman Wieland
            
                        
                Prince, Häftling A 2.1.1. / Fledermaus                Markus Danzeisen
            
                        
                Lord Alfred Douglas / Narziss                Eray Gülay, Igor Meneses Sousa
            
                        
                                sowie
            
                        
                Lady Wilde, Wildes Mutter / Rote Rose / Rakete                Georgette Dee
            
                        
                                Statisterie
            
                        
                Gefangene                Ivaylo Dimitrov, Rolf Giesen, Nicole Marpmann, Carl Wrobel / Daniel Deason
            
                        
                Cyril und Vyvian, die Söhne Oscar Wildes / Häftlinge                Luke Dopheide / Philipp Jagiela, Rafael Wohlleber / Anton Jäger
            
                        
                                Band
            
                        
                Flügel                Matts Johan Leenders / Hajo Wiesemann
            
                        
                Violine 1                Sophie Moser / Lisa Maria Schumann-Heinen
            
                        
                Violine 2                Zuzana Leharová / Laura Knapp
            
                        
                Viola                María del Mar Vargas Amezcua / Maurice Maurer
            
                        
                Cello                Ella Rohwer / Jola Shkodrani
            
                        
                Miyadaiko                Max Hilpert / Carl Zinsius
            
                    
                Regie                André Kaczmarczyk
            
                        
                Musik                Matts Johan Leenders
            
                        
                Bühne                Ansgar Prüwer
            
                        
                Kostüm                Martina Lebert
            
                        
                Licht                Konstantin Sonneson
            
                        
                Dramaturgie                Janine Ortiz
            
                    Dauer
2 Stunden 45 Minuten — eine Pause







Pressestimmen
Aus dem Kontrast, der gleichzeitig Dialog und Wildes Bilanz ist, sind Stück und Inszenierung konstruiert. So brechen sich die Szenen vor Gericht und im Gefängnis nebst den Parolen ihrer Repräsentanten am Kunstraum der Märchen und ihrer gesegneten Trauer. In der Begegnung des Häftlings Wilde mit seinem lauteren, schlichten Wärter (Thomas Wittmann) treffen sich beide Welten: Dass es im Zellendunkel, das für Wilde den Tod vorwegnimmt, möglich ist, Helligkeit zu erfahren, ist so etwas wie Gnade.