Positionen und Perspektiven

Gesprächsreihe mit Meron Mendel und Saba-Nur CheemaNächste Ausgabe: Saba-Nur Cheema und Meron Mendel im Gespräch mit Eva Illouz — am 25. Januar um 19 UhrSchauspielhaus, Kleines Haus

Termine

https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Sa, 25.01. / 19:00
Über die Frage, wie Identitätspolitik und Partikularismus den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden
Schauspielhaus, Kleines Haus
In englischer Sprache mit deutscher Übersetzung
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Fr, 21.02. / 19:00
Frühbucher
Gesprächsreihe mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema
Schauspielhaus, Kleines Haus
Wir veröffentlichen regelmäßig neue Termine.

Über die Veranstaltung

Im Januar 2024 haben Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Autor, sowie Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin Saba-Nur Cheema am Düsseldorfer Schauspielhaus eine Gesprächsreihe eröffnet, die der multiperspektivischen Auseinandersetzung gewidmet ist. Sie betonen: »Die Bereitschaft einander zuzuhören ist gerade wichtiger denn je. Im Idealfall gelingt es uns, eine Vielfalt von Positionen zu zeigen, die sich nicht zwangsläufig widersprechen, aber auf jeden Fall nicht identisch sind. Wir wünschen uns, dass wir gedanklich weiterkommen und nicht in unseren eigenen Schutzräumen verharren. Es geht darum, andere Perspektiven anzuerkennen und miteinander zu diskutieren, ohne zu diffamieren.«

Nächste Ausgaben

Positionen und Perspektiven 7: Saba-Nur Cheema und Meron Mendel im Gespräch mit Eva Illouz
Über die Frage, wie Identitätspolitik und Partikularismus den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden — in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung — am 25. Januar um 19 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
In der siebten Ausgabe der erfolgreichen Gesprächsreihe »Positionen und Perspektiven« ist die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz, eine der profiliertesten linken Denkerinnen unserer Zeit, zu Gast. Sie schreibt: »Es gab eine Zeit, in der wir mehrere Werte gleichzeitig zu vertreten in der Lage waren: Gleichheit und Freiheit, Antirassismus und Meinungsfreiheit, Vielfalt und Toleranz. Das momentane politische Klima – insbesondere im linken Spektrum – hat sich drastisch verändert. Wir sind jetzt dazu angehalten, uns für ein Lager zu entscheiden: zwischen dem Kampf gegen Islamophobie und dem Kampf gegen Antisemitismus.« Warum opfert die politische Linke zunehmend universalistische Prinzipien zugunsten partikularer identitätspolitischer Interessen? Was bedeutet dies für die Zukunft progressiver Bewegungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Illouz analysiert, warum solche Entwicklungen die moralische Autorität der Linken schwächen und plädiert eindringlich für Bündnisse sowie eine Rückbesinnung auf Werte wie Brüderlichkeit und Empathie.
Doch wie kann dies in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft gelingen? Gemeinsam mit Saba-Nur Cheema und Meron Mendel diskutiert Eva Illouz, wie Ideale und Dialog den Weg aus der Krise weisen könnten.

Eva Illouz ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Studiendirektorin am Centre européen de sociologie et de science politique, CSE-EHESS in Paris. Mit ihrem Werk hat sie umfangreiche Beiträge zur Soziologie der Emotionen, der Geschlechter, zur Kultur und zum Kapitalismus geleistet. Die Wochenzeitung Die ZEIT wählte Eva Illouz in eine Reihe von zwölf Intellektuellen, die wahrscheinlich das Denken der Zukunft verändern werden. Sie erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Frank-Schirmacher-Preis und den Aby-Warburg-Preis (beide 2024). Zuletzt erschienen: »Undemokratische Emotionen. Das Beispiel Israel« (2023) sowie »Explosive Moderne« (2024).

Vergangene Ausgaben

Positionen und Perspektiven 1: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema
Ein Gespräch über die Situation in Israel und Gaza – und in Deutschland — Moderation: Naomi Naegele — am 20. Januar 2024 um 19 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
Das Massaker der radikalislamistischen Hamas vom 7. Oktober 2023 hat nicht nur einen neuen Krieg in Israel und Palästina ausgelöst, der tausende Opfer auf beiden Seiten zur Folge hat und zu einer humanitären Katastrophe in Gaza führt. Der Überfall, bei dem Terroristen 1200 Menschen in Israel auf brutalste Weise töteten und mehr als 200 Geiseln nahmen, hat bei Jüdinnen und Juden auch die Überzeugung in Frage gestellt, dass es einen Ort auf der Welt gibt, der sie schützt, wenn andere dies nicht mehr tun.

Seitdem der Konflikt im Nahen Osten eskaliert, äußert sich auch in Deutschland Antisemitismus immer unverhohlener. Wieder einmal sind Jüdinnen und Juden in diesem Land bedroht und fühlen sich alleingelassen. Gleichzeitig empfinden viele Muslim:innen, dass die Gesellschaft in Deutschland das Leid der Palästinenser:innen im Gazastreifen und im Westjordanland ignoriert. Opferzahlen werden gegeneinander aufgerechnet, Rassismus und Antisemitismus gegeneinander in Stellung gebracht, als basierten nicht beide Phänomene auf menschenverachtenden Ressentiments. Die Polarisierung nimmt zu. Dabei ist es umso wichtiger zu differenzieren: Muslimische, palästinensische, arabische Menschen stehen nicht für die Hamas. Jüdinnen und Juden repräsentieren nicht die israelische Regierung.

Die Hamas ist keine Befreiungsbewegung. Sie kämpft weder für die Menschen in Palästina, noch für universalistische Werte. Das einzige Ziel der Hamas ist die Vernichtung jüdischen Lebens und des Staates Israel. Es ist nicht schwer, islamistischen Terror zu verurteilen. Es ist nicht schwer, Empathie für die Menschen in Gaza zu zeigen, die unter dem Krieg leiden. Es ist nicht schwer, um unschuldige Opfer auf beiden Seiten zu trauern.

Es gilt, »den Dissens in konstruktive Räume zu bringen«, wie Meron Mendel und Saba-Nur Cheema in ihrer Kolumne »Muslimisch-jüdisches Abendbrot« in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreiben. Beide verfügen über die Kompetenz und das Gespür, sich differenziert über das Verhältnis zwischen Juden und Jüdinnen und Muslim:innen zu äußern und konkrete Ideen für ein konstruktives Miteinander zu formulieren.
Positionen und Perspektiven 2: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema im Gespräch mit Navid Kermani über Europa und den Nahen Osten
am 16. Februar 2024 um 20 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
In der zweiten Ausgabe am 16. Februar wird der Schriftsteller und habilitierte Orientalist Navid Kermani zu Gast sein. Die Veranstaltung beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen der Konflikt im Nahen Osten auf Deutschland und die Migrationsgesellschaft hierzulande hat. Gleichzeitig verharrt das Gespräch nicht in der deutschen Debatte und richtet den Blick auf die Lage in Nahost und ihre säkularen und religiösen Aspekte. Meron Mendel und Saba-Nur Cheema betonen: »Die Bereitschaft einander zuzuhören ist gerade wichtiger denn je. Im Idealfall gelingt es uns, eine Vielfalt von Positionen zu zeigen, die sich nicht zwangsläufig widersprechen, aber auf jeden Fall nicht identisch sind. Wir wünschen uns, dass wir gedanklich weiterkommen und nicht in unseren eigenen Schutzräumen verharren.«
Positionen und Perspektiven 3: Meron Mendel im Gespräch mit Abdul Kader Chahin
über jüdische und muslimische Identitäten in Krisenzeiten — am 28. März um 19 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
Der deutsch-palästinensische Comedian und Podcaster Abdul Kader Chahin spricht Meron Mendel über palästinensische und jüdische Identitäten, über Ängste hier und den Krieg dort. Was bedeuten der 7. Oktober 2023 und der Gaza-Krieg für beide Minderheiten? Eine menschliche Begegnung in Zeiten, in denen die Debatte immer unversöhnlicher wird.
Positionen und Perspektiven 4: Meron Mendel im Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit
über Israel zwischen Netanyahu und Hoffnung — am 23. Mai um 19 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
Nach Veranstaltungen mit Navid Kermani, Nele Pollatschek und Abdul Kader Chahin setzt Meron Mendel in der vierten Ausgabe von »Positionen und Perspektiven« im Gespräch mit dem Publizisten und ehemaligen Politiker Daniel Cohn-Bendit ein neues Thema: Im März 2024 titelte der jüdisch-amerikanische Journalist Thomas L. Friedman in der New York Times: »Netanyahu is making Israel radioactive.« Während sich die israelische Gesellschaft laut Umfragen immer mehr von ihrer eigenen Regierung abwendet, führt die Netanyahu-Regierung das Land in die internationale Isolation. Daniel Cohn-Bendit kennt die israelische Gesellschaft und hat viele Jahre europäische Politik mitgestaltet. Ausgangspunkt für das Gespräch am 23. Mai ist die Frage, ob Deutschland und Europa Israel bei der Suche nach politischen Lösungen helfen können. Kann Israel vor Netanyahu gerettet werden?
Positionen und Perspektiven 5: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema im Gespräch mit Hasnain Kazim
Über die Frage, was uns als Gesellschaft zusammenhält — am 27. September 2024 um 19 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
Wir setzen die erfolgreiche Gesprächsreihe »Positionen und Perspektiven« mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema fort. In der fünften Ausgabe ist der Journalist und Autor Hasnain Kazim zu Gast. Kazim ist zurück von einer Fahrradtour quer durch die Bundesrepublik. Die Begegnungen unterwegs hat er in seinem neuen Buch mit dem Titel »Deutschlandtour« festgehalten. Sie bieten Anlass für Gespräche über das Deutschsein. Was ist deutsch? Gibt es eine »Leitkultur«? Und was hält uns als Gesellschaft zusammen? Ein Gespräch zwischen drei Deutschen mit Migrationsvordergrund.
Positionen und Perspektiven 6: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema im Gespräch mit Svenja Flaßpöhler
Über die Frage, warum wir mehr miteinander streiten sollten — am 15. November 2024 um 19 Uhr — Schauspielhaus, Kleines Haus
In der sechsten Ausgabe der erfolgreichen Gesprächsreihe »Positionen und Perspektiven« ist die Philosophin Autorin und Chefredakteurin des Philosophie Magazins Svenja Flaßpöhler zu Gast. Flaßpöhler, die als eine der streitbarsten Denker:innen Deutschlands gilt, appelliert persönlich, philosophisch und pointiert für mehr richtigen Streit. Was aber heißt »richtiger« Streit in der Familie, im Freundeskreis, in der Politik und in den sozialen Medien? Warum streiten Menschen überhaupt miteinander? Und sollten Eltern vor den Kindern streiten? Ein Gespräch über das Persönliche und das Politische aus philosophischer und praktischer Perspektive.

Besetzung

Mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema

Aktuelles

D’radio

Positionen und Perspektiven 3 — Meron Mendel im Gespräch mit Abdul Kader Chahin

10.04.2024 — Am 28. März fand im Kleinen Haus die dritte Ausgabe der Gesprächsreihe »Positionen und Perspektiven« statt. Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Autor sprach darin mit dem deutsch-palästinensischen Comedian und Podcaster Abdul Kader Chahin über palästinensische und jüdische Identitäten, über Ängste hier und den Krieg dort. Eine menschliche Begegnung in Zeiten, in denen die Debatte immer unversöhnlicher wird.

Positionen und Perspektiven 1 — mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema — jetzt in der WDR3-Mediathek nachhören!

02.02.2024 — Am 20. Januar haben Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Autor, sowie die Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin Saba-Nur Cheema zum ersten Mal zu ihrer neuen Gesprächsreihe »Positionen und Perspektiven« in das Düsseldorfer Schauspielhaus geladen. Das Gespräch über Europa und den Nahen Osten moderiert von Naomi Naegele können Sie jetzt in der WDR-Mediathek anhören.