Lange Filmnacht

am 13. April um 18 Uhr »Terykony« von Taras Tomenko (OmU) — um 19:30 Uhr »Klondike« von Maryna Er Gorbach (OmU) — um 21:30 Uhr »20 Days in Mariupol« von Pulitzer-Preisträger Mstyslav Chernov (OmU)Schauspielhaus, Unterhaus

Über das Programm

TERYKONY
Dokumentarfilm von Taras Tomenko
Ukrainisch, Russisch mit deutschen Untertiteln
80 Minuten, 2022
»Du bist meilenweit weg, dutzende, oder hunderte, aber deine Augen leuchten, wenn unsere Blicke sich begegnen. Wir würden in Verbindung bleiben, aber jemand hat den Draht durchtrennt.«

Nastya lebt in der Ukraine und war gerade einmal zehn Jahre alt, als eine von russischen Terroristen am Silvesterabend abgefeuerte Rakete ihr Leben für immer veränderte. Sie kostete ihren Vater das Leben und zerstörte ihr Haus. Ihre Schule liegt nur 500 Meter von der Frontlinie entfernt. Der Krieg ist für sie zum Alltag geworden. Er gehört einfach zur Landschaft.

»Terykony« (auf Deutsch: Taubes Gestein) ist ein Dokumentarfilm von dem ukrainischen Filmmacher Taras Tomenko, der im Februar 2022 bei der Berlinale seine Premiere feierte. Im Zentrum des Filmes stehen Kinder in der vom Krieg versehrte Zone der Ostukraine.

Regie: Taras Tomenko
Kamera: Misha Lubarsky
Schnitt: Viktor Malyarenko
Musik: Alla Zagaykevych
Sound Design: Volodymyr Tretiakov
Ton: Olha Havrylenko
Produktionsleitung: Serhii Ihnatsevych
Produktion: InsightMedia
KLONDIKE
Antikriegsdrama von Maryna Er Gorbach
Ukrainisch, Russisch, Tschetschenisch, Niederländisch mit deutschen Untertiteln
100 Minuten, 2022
Juli 2014. Die hochschwangere Irka lebt mit ihrem Mann Tolik in einem Dorf im ostukrainischen Gebiet Donezk nahe der russischen Grenze, einem umstrittenen Gebiet in den ersten Tagen des Donbas-Krieges. Irka will ihr Heim dennoch nicht verlassen. Während Toliks separatistische Freunde erwarten, dass er sich ihrem Kampf anschließt, bezichtigt ihn Irkas Bruder des Verrats an der Ukraine. Irka weigert sich, evakuiert zu werden, selbst als das Dorf von den Streitkräften eingenommen wird. Sie versucht, Frieden zwischen ihrem Mann und ihrem Bruder zu schließen, indem sie sie bittet, ihr zerbombtes Haus zu reparieren.

In Klondike erzählt die Regisseurin Maryna Er Gorbach ein sensibles Familiendrama vor dem Hintergrund eines militärischen Konflikts. Gekonnt verwebt sie die persönliche und die politische Geschichte der Kämpfe in der Ukraine und zeigt mit einer vorsichtig tastenden Kamera und hervorragenden Schauspieler:innen eindringlich den banalen Schrecken des Krieges.

Klondike hatte seine Weltpremiere auf dem Sundance Film Festival 2022 und wurde im gleichen Jahr auf der Berlinale in der Sektion „Panorama“ gezeigt. Er wurde auch von der Ukraine für die Oscarverleihung 2023 als bester Internationaler Film eingereicht.

Es spielen: Oksana Cherkashyna, Serhii Shadrin, Oleh Shcherbyna, Oleh Shevchuk, Artur Aramian, Evgenij Efremov

Regie: Maryna Er Gorbach
Kamera: Sviatoslav Bulakovskyi
Schnitt: Maryna Er Gorbach
Musik: Zviad Mgebry
Sound Design: Srdjan Kurpjel
Produzent:innen: Maryna Er Gorbach, Mehmet Bahadir Er, Sviatoslav Bulakovskyi
20 TAGE IN MARIUPOL
Dokumentarfilm von Mstyslaw Tschernow
Ukrainisch, Russisch, Englisch mit deutschen Untertiteln
94 Minuten, 2023
Ein ukrainisches Journalisten-Team in Mariupol dokumentiert trotz Belagerung die Gräueltaten der russischen Invasion. Als einzige internationale Reporter vor Ort halten sie entscheidende Kriegsbilder fest, darunter das Leid der Zivilbevölkerung, Massengräber und die Bombardierung einer Entbindungsklinik. Der Dokumentarfilm von Pulitzer-Preisträger Mstyslaw Tschernow zeigt auch die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf die Presseagentur AP. Er basiert auf Chernovs täglichen Nachrichtenberichten und eigenen Aufnahmen aus dem Kriegsgebiet. Mehrfach ausgezeichnet vermittelt dieser Dokumentarfilm erschütternde Einblicke in das Leid der belagerten Zivilbevölkerung. Trotz der Schwere des Themas richtet er einen unschätzbar wertvollen Blick auf die Herausforderungen des Nachrichten-Journalismus in Konfliktgebieten und zeigt auch globale Auswirkungen.

Die Premiere des Films fand am 20. Januar 2023 auf dem Sundance Film Festival statt, wo er auch die Auszeichnung in der Kategorie »World Cinema Documentary« erhielt. Bei den 96. Academy Awards gewann der Film 2024 den Oscar als »Bester Dokumentarfilm«.

Regie: Mstyslaw Tschernow
Kamera: Mstyslaw Tschernow, Evgeniy Maloletka
Schnitt: Michelle Mizner
Musik: Jordan Dykstra
Produzent:innen: Mstyslaw Tschernow, Vasilisa Stepanenko, Jewhen Maloljetka, Michelle Mizner, Raney Aronson-Rath, Derl McCrudden
Produktion: Associated Press, PBS Frontline