Draußen vor der Tür

von Wolfgang BorchertPremiere am 5. Oktober 2024Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel

Über das Stück

Unteroffizier Beckmann kehrt aus dem Krieg zurück. Das »seuchige und kraftstrotzende Tier« hat ihn müde und lebensmüde gemacht. Doch nicht nur der Heimkehrer hat sich verändert, auch zu Hause ist nichts mehr wie einst: Das Kind wurde durch eine Bombe getötet, die Ehe liegt in Trümmern, die regimetreuen Eltern haben sich das Leben genommen, und der Oberst will von Beckmanns seelischen Verletzungen nichts wissen. Mit der Verantwortung für den Tod ehemaliger Kameraden und seinen Albträumen bleibt der Traumatisierte allein, er kann nicht mehr heimisch werden in der Welt.

Der Nazigegner Wolfgang Borchert, der 1947 im Alter von 26 Jahren verstarb, verleiht mit »Draußen vor der Tür« seinen eigenen Erfahrungen als Soldat im Zweiten Weltkrieg Ausdruck. Gleichzeitig verhandelt das in nur wenigen Tagen wie im Fieberwahn niedergeschriebene Stück universelle Fragen. Sie betreffen die psychische Verfasstheit des vom Krieg heimgesuchten Menschen, seine Beziehungen zu anderen und das eingestürzte Weltvertrauen.

Regisseur Adrian Figueroa, der am Düsseldorfer Schauspielhaus zuletzt »Biedermann und die Brandstifter« sowie »Arbeit und Struktur« inszeniert hat, wird diese Fragen gemeinsam mit seinem Team auf die Gegenwart beziehen.