Solingen 1993 Pressestimmen
Spiegel Online
29.05.2023
Regisseur Bassam Ghazi kämpft mit einem Theaterstück gegen das Vergessen. Ghazi hat bewusst Schauspieler ausgesucht, die alle nach 1993 geboren sind. Die sich wochenlang in die Ereignisse von damals einlasen, selbst die Interviews mit der Familie Genç führten, Zeitzeugen trafen und den Psychologen der Familie. Viele der Darsteller sind selbst Kinder von Eltern mit Migrationsgeschichte, einige haben selbst eine. Ghazi will, dass auch diese Generation ihren eigenen Weg der Erinnerung findet.

ARD Tagesthemen
29.05.2023
Gemeinsam mit dem Schauspielhaus Düsseldorf nimmt Regisseur Bassam Ghazi die Zuschauer mit auf einen Erinnerungsspaziergang quer durch Solingen, ins Jahr 1993, das Jahr des Brandanschlags, eines der schwersten rassistischen Verbrechen der Nachkriegszeit, das niemals vergessen werden dürfe. Solingen ist auch jetzt, ist eine Botschaft des Theaters.

3sat Kulturzeit
26.05.2023
Die Performer:innen sind alle nach dem Brandanschlag geboren und haben keine eigenen Erinnerungen an die Ereignisse. Ihre Beschäftigung mit der Vergangenheit und das Weitergeben an die Zuschauenden ist ein lebendiger Akt von Erinnerungskultur. Auch dieses Stück hat Familie Genç unterstützt. In Sprachnachrichten und Videos erzählt die Familie von ihrem Leid.

Rheinische Post
16.04.2023
Diese theatrale Busreise unter der Regie von Bassam Ghazi und aufgeführt von Laiendarstellerinnen auch aus Solingen, entzieht sich weitgehend einer Kritik. Nicht, weil jede der Darstellungen der Stationen fraglos gelungen wäre. Sondern weil es zu diesen Dokumentationen keine Alternative gibt. Weil die Ermordeten und das Leid ihrer Angehörigen nicht historisch werden dürfen. Die Zeit heilt keine Wunden, heißt es irgendwann in »Solingen 1993«. Die Kunst auch nicht. Nichts ist abgeschlossen. Und auch die Rückreise ist nur eine Etappe. Davor: anhaltender Premierenapplaus im Bärenloch.

Westdeutsche Zeitung
14.04.2023
Düsseldorfer Schauspielhaus geht mit dem Stadt:Kollektiv neuen Weg der Erinnerungskultur. Uraufführung von »Solingen 1993« beeindruckt. Das Stück will die Tatnacht nicht nachspielen, sondern den betroffenen Menschen eine Stimme geben. Mitglieder, Freunde und Verwandte der Familie Genç kamen zu Wort und erzählten ihre Geschichten.

Deutschlandfunk Kultur Rang 1
15.04.2023
Mit allen Mitteln und Medien wird auf dieser theatralen Reise das Publikum eingebunden. Es ist eine Rückeroberung der Geschichte durch die Generation der Nachgeborenen.

WDR Lokalzeit Bergisches Land
13.04.2023
An den verschiedenen Stationen wird die Geschichte der Opfer, die Tatnacht, die Gerichtsverhandlung oder die Rolle des Verfassungsschutzes thematisiert. Der Theaterbesuch wird zum intensiven Gedenken.

WDR Cosmo
15.04.2023
Alles andere als eine gewöhnliche Straßentheater-Performance, basierend auf wahren Ereignissen. Man ist nicht nur körperlich vom Laufen platt, sondern auch emotional. Vor allem, wenn man an die Stelle kommt, an der einst das Haus der Familie Genç stand. Am Ende werden die Teilnehmer*innen mit dem Gefühl entlassen, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt und noch viele Fragen offen sind.

Besetzung

Von und mitFinn Leon Çam, Anahit Grigorian, Rudayna Hussein, Dilan Kılıç, Len Königs, Narges Moghimi, Anne Lena Taubken, Leonie Kristin Vehlewald, Saskia Wagner
ZeitzeuginnenGitta Burberg, Birgül Demirtaş, Fatma Yilmaz
AusstattungKarolina Wyderka
DigitalkonzeptCyberRäuber, Mirko Krejci (powered by adaptor:ex)
ProduktionsleitungMarion Avgeris
DramaturgieBirgit Lengers
Aufzeichnung Interview Hatice und Kamil GençAyşe Kalmaz
Filmische DokumentationSevda Melek Bilan, Karla Stindt, Marike Flömer

Dauer

4 Stunden (inklusive Busfahrten) — keine Pause

Hinweise