Spiegel Online
Regisseur Bassam Ghazi kämpft mit einem Theaterstück gegen das Vergessen. Ghazi hat bewusst Schauspieler ausgesucht, die alle nach 1993 geboren sind. Die sich wochenlang in die Ereignisse von damals einlasen, selbst die Interviews mit der Familie Genç führten, Zeitzeugen trafen und den Psychologen der Familie. Viele der Darsteller sind selbst Kinder von Eltern mit Migrationsgeschichte, einige haben selbst eine. Ghazi will, dass auch diese Generation ihren eigenen Weg der Erinnerung findet.
ARD Tagesthemen
Gemeinsam mit dem Schauspielhaus Düsseldorf nimmt Regisseur Bassam Ghazi die Zuschauer mit auf einen Erinnerungsspaziergang quer durch Solingen, ins Jahr 1993, das Jahr des Brandanschlags, eines der schwersten rassistischen Verbrechen der Nachkriegszeit, das niemals vergessen werden dürfe. Solingen ist auch jetzt, ist eine Botschaft des Theaters.
3sat Kulturzeit
Die Performer:innen sind alle nach dem Brandanschlag geboren und haben keine eigenen Erinnerungen an die Ereignisse. Ihre Beschäftigung mit der Vergangenheit und das Weitergeben an die Zuschauenden ist ein lebendiger Akt von Erinnerungskultur. Auch dieses Stück hat Familie Genç unterstützt. In Sprachnachrichten und Videos erzählt die Familie von ihrem Leid.
Rheinische Post
Diese theatrale Busreise unter der Regie von Bassam Ghazi und aufgeführt von Laiendarstellerinnen auch aus Solingen, entzieht sich weitgehend einer Kritik. Nicht, weil jede der Darstellungen der Stationen fraglos gelungen wäre. Sondern weil es zu diesen Dokumentationen keine Alternative gibt. Weil die Ermordeten und das Leid ihrer Angehörigen nicht historisch werden dürfen. Die Zeit heilt keine Wunden, heißt es irgendwann in »Solingen 1993«. Die Kunst auch nicht. Nichts ist abgeschlossen. Und auch die Rückreise ist nur eine Etappe. Davor: anhaltender Premierenapplaus im Bärenloch.
Westdeutsche Zeitung
Düsseldorfer Schauspielhaus geht mit dem Stadt:Kollektiv neuen Weg der Erinnerungskultur. Uraufführung von »Solingen 1993« beeindruckt. Das Stück will die Tatnacht nicht nachspielen, sondern den betroffenen Menschen eine Stimme geben. Mitglieder, Freunde und Verwandte der Familie Genç kamen zu Wort und erzählten ihre Geschichten.
Deutschlandfunk Kultur Rang 1
Mit allen Mitteln und Medien wird auf dieser theatralen Reise das Publikum eingebunden. Es ist eine Rückeroberung der Geschichte durch die Generation der Nachgeborenen.
WDR Lokalzeit Bergisches Land
An den verschiedenen Stationen wird die Geschichte der Opfer, die Tatnacht, die Gerichtsverhandlung oder die Rolle des Verfassungsschutzes thematisiert. Der Theaterbesuch wird zum intensiven Gedenken.
WDR Cosmo
Alles andere als eine gewöhnliche Straßentheater-Performance, basierend auf wahren Ereignissen. Man ist nicht nur körperlich vom Laufen platt, sondern auch emotional. Vor allem, wenn man an die Stelle kommt, an der einst das Haus der Familie Genç stand. Am Ende werden die Teilnehmer*innen mit dem Gefühl entlassen, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt und noch viele Fragen offen sind.
Besetzung
Von und mitFinn Leon Çam, Anahit Grigorian, Rudayna Hussein, Dilan Kılıç, Len Königs, Narges Moghimi, Anne Lena Taubken, Leonie Kristin Vehlewald, Saskia Wagner
ZeitzeuginnenGitta Burberg, Birgül Demirtaş, Fatma Yilmaz
RegieBassam Ghazi
AusstattungKarolina Wyderka
KostümJustine Loddenkemper
ProduktionsleitungMarion Avgeris
DramaturgieBirgit Lengers
Aufzeichnung Interview Hatice und Kamil GençAyşe Kalmaz
Dauer
4 Stunden (inklusive Busfahrten) — keine Pause
Hinweise
Die Inszenierung »Solingen 1993« hat zwei alternative Startpunkte – in Düsseldorf und in Solingen. Entweder starten Sie in Düsseldorf am Central (Worringer Straße 140) und machen sich gemeinsam mit dem Ensemble auf eine Busreise nach Solingen oder Sie beginnen die Vorstellung eine halbe Stunde später in Solingen am Rathaus (Walter-Scheel-Platz 1). Sie können mit Ihrem Kartenkauf selbst entscheiden, in welcher Stadt Sie die Theaterreise beginnen wollen. Die Karten für den Start in Solingen sind nur online erhältlich.
Die Inszenierung thematisiert unter anderem rassistische Gewalt und Tod. Wir empfehlen den Besuch ab 14 Jahren.
Für die Inszenierung bitten wir Sie, die Messenger-App Telegram zu installieren. Bitte bringen Sie Ihr Smartphone und Kopfhörer mit. Die Strecke ist nicht barrierefrei. Wir empfehlen wetterfeste Kleidung und bequemes Schuhwerk.
Für die Inszenierung bitten wir Sie, die Messenger-App Telegram zu installieren. Bitte bringen Sie Ihr Smartphone und Kopfhörer mit. Die Strecke ist nicht barrierefrei. Wir empfehlen wetterfeste Kleidung und bequemes Schuhwerk.