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Als Darbietung ist es die größte produktive Zumutung im Düsseldorfer Schauspielhaus seit Einar Schleefs »Salome«.
Bachmann und seine Schauspielerinnen erzählen dringlich eine muntere Finster-Moritat. »Reich des Todes« ist bei ihnen Exorzismus der bösen Geister des Westens und deutschen Wesens, ist auch eine Passion, wenn in einer inszenierten Ruhepause die Gequälten – beschützt von Dezenz – zu reden beginnen, ist ein Requiem, zu dem Mozarts Totenmesse verfremdet erklingt.
Der Extrem-Epilog strapaziert mit Melanie Kretschmanns 20-minütiger Solo-Suada: Goetz' Künstler-Traktat über ALLES, gallig, erbarmungslos mit sich und jedem, kulturpessimistisch, hochreflektiert. Als Darbietung ist es die größte produktive Zumutung im Düsseldorfer Schauspielhaus seit Einar Schleefs »Salome«.
Gründgens »Faust I«, Schleefs »Salome«, Goschs »Macbeth«: Stefan Bachmanns Inszenierung von Rainald Goetz neuem Stück darf sich in die Reihe der großen Abende des Düsseldorfer Schauspielhauses stellen. Ein Erlebnis, ein Bruch, eine Überforderung.
Rheinische Post
24.09.2021
Virtuos, mit hohem Tempo. Goetz‘ »Reich des Todes« ist ein verzweifelter Wortausbruch, eine Klage über die Unmenschlichkeit. Eine Zumutung für die Bühne. Eine Analyse auch der Gegenwart.
Ein Erfolg für das Regieteam des Kölner Intendanten Stefan Bachmann und sieben extrem wandlungsfähigen Schauspielerinnen aus beiden Ensembles. Ein intensives Erlebnis. Ein Wutautor boxt sich frei. Ein Regisseur brilliert.
Theater heute
01.11.2021
Ein früher Höhepunkt ist die Rede von Präsident Grotten, in der er vom gesetzten Präsidentenjargon wild ausufernd in den Befehl zur Folterung hineingleitet. Das trägt Rosa Enskat im Nadelstreifenanzug mit überdeutlichen rhetorischen Gesten und satirischer Heiterkeit vor: ein chaplinesk, grottenböser Hitler-Bush zeigt, wie sich Paternalismus als Sadismus enthüllt. [...] Gedankenverfolgungsjagd im Blaulichttempo.
Der Extrem-Epilog strapaziert mit Melanie Kretschmanns 20-minütiger Solo-Suada: Goetz' Künstler-Traktat über ALLES, gallig, erbarmungslos mit sich und jedem, kulturpessimistisch, hochreflektiert. Als Darbietung ist es die größte produktive Zumutung im Düsseldorfer Schauspielhaus seit Einar Schleefs »Salome«.