Mr. Nobody

nach dem Film von Jaco Van Dormaelab 13 JahrenUraufführung am 1. Juni 2019 Münsterstraße 446, BühneJunges Schauspiel

Über das Stück

In der Coming-of-Age- und Science-Fiction-Geschichte »Mr. Nobody« laufen mehrere Lebensentwürfe parallel: Nemo ist 15 und zum ersten Mal so richtig verliebt. Und zwar in Anna, die Tochter des neuen Freundes seiner Mutter. Nemo ist 15, lebt seit der Trennung seiner Eltern beim Vater und ist zum ersten Mal verknallt. Und zwar in Elise, die er auf einer Party kennengelernt hat. Nemo ist 15, liebt Jean und weiß: Sie werden heiraten, zwei Kinder und einen riesigen Pool haben. In »Mr. Nobody« können alle ungeborenen Kinder vorhersehen, was in ihrem Leben geschehen wird. Kurz vor der Geburt wird dieses Wissen normalerweise von den »Engeln des Vergessens« gelöscht. Doch Nemo wird übersehen. Deshalb verfügt er fortan über die besondere Gabe, alle Varianten von Entscheidungen vorausahnen und ganz real durchleben zu können. Die Identität der Hauptfigur fächert sich in viele verschiedene Charaktere auf, bis Nemo selbst nicht mehr weiß, wer er ist: der Superreiche, der Obdachlose oder der Fernsehmoderator, der in seinen Sendungen wissenschaftliche Phänomene wie die Chaostheorie und den Schmetterlingseffekt untersucht. Und von wo aus blickt Nemo eigentlich auf sein Leben? Aus der Perspektive des Neunjährigen, der bei der Trennung seiner Eltern zwischen Mutter und Vater entscheiden soll und alle möglichen Folgen durchspielt? Oder aus der des 117-Jährigen, der sich im Jahr 2092 als weiser Mann und letzter sterblicher Mensch einem Journalisten anvertraut?
Der belgische Film- und Theaterregisseur Jaco Van Dormael brachte »Mr. Nobody« 2009 mit Jared Leto und Diane Kruger in den Hauptrollen in die Kinos. Am Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert Jan Gehler nach seinen erfolgreichen Romanadaptionen »Ellbogen« von Fatma Aydemir und »Bilder deiner großen Liebe« von Wolfgang Herrndorf mit Nemos fantastischer Reise ins Ich eine weitere Uraufführung eines zeitgenössischen Stoffes mit einem jungen, spielstarken Ensemble. Auch hier stehen jugendliche Figuren mit ihren drängenden Themen im Zentrum. Immer wieder geht es um die Frage, welches Leben und welche Entscheidungen richtig sind. 

Besetzung

Nemo (9, 15, 34, 117) Jonathan Gyles
Mutter / Dr. Feldheim Natalie Hanslik
Vater / Journalist Paul Jumin Hoffmann
Anna (9, 15, 34) Marie Jensen
Elise (9, 15, 34) Selin Dörtkardeş
Jean (9, 15, 34) / Harry Eduard Lind
Regie Jan Gehler
Bühne und Kostüm Ansgar Prüwer
Musik Vredeber Albrecht
Theaterpädagogik Saliha Shagasi

Dauer

1 Stunde, 45 Minuten — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Das Junge Schauspiel zeigt eine gelungene und temperamentvolle Adaption des Fantasy-Films als Bühnenstück. [...] In Szene gesetzt von Jan Gehler im Jungen Schauspielhaus – in Turbotempo, voll sprühender Vitalität, mit sparsamen Requisiten, aber reichlich Schulkreide.
Westdeutsche Zeitung
Im Jungen Schauspiel an der Münsterstraße gab es bei der Uraufführung für das Publikum berührend instensive Denkangebote. [...] Es ist die aus dem eigenen Leben so bekannte Unberechenbarkeit, welche die Emotionalität des Publikums speist. Es ist beeindruckend, wie intensiv die Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Rollen umsetzen, wie sie vergessen lassen, dass es ein Geschehen auf der Bühne ist. Besonders gut unterstreicht das Bühnenbild von Ansgar Prüwer die Handlungen.
Neue Rhein Zeitung
Regisseur Jan Gehler, Dramaturg David Benjamin Brückel und Team haben die vertrackte Geschichte, die raffiniert zwischen philosophischem Diskurs, Science-Fiction-Romanze und Coming-of-Age-Drama oszilliert, klug für die Bühne bearbeitet.
www.getidan.de
Regisseur Jan Gehler gelingt eine spielerisch wie optisch starke Inszenierung. Im Laufe des mit Witz und Komik angereicherten Stücks kritzeln die Schauspieler die kahle Kulissenwand mit Kreide voll, was eine zusätzliche Ebene schafft. Großer Jubel für »Mr. Nobody«.
Rheinische Post