Maria Magdalena

Bürgerliches Trauerspiel von Friedrich HebbelPremiere am 27. April 2019 — Schauspielhaus, Kleines HausSchauspielhaus, Kleines HausSchauspiel

Über das Stück

Friedrich Hebbels »Maria Magdalena«, entstanden 1843, gilt als das letzte bürgerliche Trauerspiel. Der Regisseur Klaus Schumacher nähert sich dem Stoff aus heutiger Sicht, möchte erforschen, wie viel die damals gewaltvollen Begriffe von Ehre, Familie und Moral noch mit uns zu tun haben. Denn sind nicht Familienbande vielleicht immer noch die stärksten Fesseln, gerade in der heutigen freien Welt? In der Familie von Meister Anton scheinen die Dinge endlich wieder in Ordnung zu sein. Seine Frau ist wieder gesund, und seine Tochter Klara hat sich mit ihrem Verlobten Leonhard versöhnt. Doch in kurzer Zeit wird all das zerstört: Klaras Bruder Karl kommt wegen Verdachts auf Diebstahl in Untersuchungshaft. Bei der Verhaftung stirbt die Mutter vor Schock an Ort und Stelle. In eine so verbrecherische Familie möchte Leonhard nicht einheiraten, er löst die Verlobung, obwohl Klara ein Kind von ihm erwartet. Sogar Friedrich, Klaras Jugendliebe, der eigentlich immer noch auf sie gehofft hat, wendet sich von ihr ab, als er von ihrer Schwangerschaft erfährt. An der Leiche ihrer Mutter schwört Klara ihrem Vater, ihm keine Schande zu machen – denn die Ehre seiner Familie ist Meister Anton, der sich ein Leben lang dafür krumm gemacht hat, das Wichtigste auf der Welt.
Klaus Schumacher (*1965) ist Leiter des Jungen Schauspielhauses Hamburg und Träger des Deutschen Theaterpreises Der Faust. »Maria Magdalena« ist seine erste Arbeit am Düsseldorfer Schauspielhaus. 

Besetzung

Meister Anton Jan Maak
Therese, seine Frau Tanja Schleiff
Klara, seine Tochter Cennet Rüya Voß
Karl, sein Sohn Alexej Lochmann
Leonhard Christof Seeger-Zurmühlen
Friedrich Henning Flüsloh
Musiker Tobias Vethake
Regie Klaus Schumacher
Bühne Katrin Plötzky
Kostüm Karen Simon
Dramaturgie Frederik Tidén

Dauer

1 Stunde, 45 Minuten — keine Pause

Pressestimmen

Cennet Rüya Voß schöpft das Verzweiflungspotenzial der braven Klara tief aus und macht aus ihr eine tragische Heldin. Ihre Klara kann nicht aufbegehren und absorbiert darum die Aggressionen der Männer. Tanja Schleiff als ergebene Mutter und zart renitente Gattin rafft bald der Kummertod dahin. Jan Maak als Klaras Vater spielt sich aus Kränkung und Selbstmitleid in reine Orgien der Wut. Alexej Lochmann zeigt als Klaras Bruder viele Facetten des unterdrückten, verzogenen, selbstverliebten Sohnes. Christof Seeger-Zurmühlen als fieser Verlobter Leonhard und Henning Flüsloh als innig-leutseliger Retter Friedrich liefern sich bei akrobatischem Körpereinsatz ein wunderbar komisches Duell.
Rheinische Post
Cennet Rüya Voß macht Klaras Verzweiflung und den immer stärker werdenden Drang zum Freitod fühlbar.
Westdeutsche Zeitung