Hexenjagd

von Arthur MillerPremiere am 10. Juni 2017Schauspielhaus, Kleines HausSchauspiel

Über das Stück

Salem, Massachusetts, im Jahr 1692. Gemeindepfarrer Parris überrascht eine Gruppe junger Mädchen im Wald, halb nackt um ein Feuer tanzend. Ausgerechnet seine Tochter Betty und seine Nichte Abigail haben an dem nächtlichen Treiben teilgenommen. Am nächsten Morgen ist Betty krank, hysterisch, jenseitig – worauf in der streng puritanischen Gemeinde die Angst wächst, Hexerei könne im Spiel sein. Man zieht den Exorzisten John Hale hinzu, der schnell Schauerliches entdeckt: In Salem geht der Teufel um! Und die Mädchen, angeführt von Abigail, wissen, mit wem er im Bunde steht. Ein Gericht wird einberufen, um die Stadt vom Bösen zu reinigen. Doch mit den Mädchen als exklusiven Zeuginnen nehmen die Beschuldigungen schnell überhand. Jeder ist potenziell verdächtig. Allein John Proctor, dessen Frau zu den Angeklagten zählt, behauptet steif und fest, es gehe nicht um Hexerei, sondern um niedere Rache. Seine frühere Affäre mit Abigail und die Zurückweisung, die das Mädchen durch ihn erfahren habe, seien der Grund für den infamen Vernichtungsfeldzug.

»Hexenjagd« beruht auf historischen Hexenprozessen in Salem, zugleich gelingt Arthur Miller eine zeitlose Parabel über die Mechanik einer Massen- und Verfolgungshysterie, ein Lehrstück über die fatale Verquickung von Pubertät und Aushebelung des Rechtsstaats.

Besetzung

Samuel Parris, Pastor von Salem Thomas Wittmann
Abigail Williams, seine Nichte Tabea Bettin
Betty Parris, seine Tochter Cennet Rüya Voß
Tituba, Sklavin im Hause Parris' Naima Laube
John Proctor, ein Bauer Sebastian Tessenow
Elizabeth Proctor Judith Bohle, Yohanna Schwertfeger
Mary Warren, Magd im Hause Proctors Lieke Hoppe
Rebecca Nurse, Großgrundbesitzerin Manuela Alphons
Ann Putnam, Großgrundbesitzerin Esther Hausmann
Giles Corey, ein Freund John Proctors Markus Danzeisen
Susanna Walcott, ein junges Mädchen Janna Gangolf
John Hale, Exorzist Stefan Gorski
John Hathorne, Schreiber bei den Hexenprozessen Andrei Viorel Tacu
Thomas Danforth, Stellvertreter des Gouverneurs Florian Lange
Regie Evgeny Titov
Bühne Christian Schmidt
Kostüm Nicole von Graevenitz
Mitarbeit Kostüm Rebekka Stange
Musik David Lipp
Licht Konstantin Sonneson
Dramaturgie Janine Ortiz

Dauer

2 Stunden, 45 Minuten — eine Pause

Trailer

Pressestimmen

Dass Arthur Millers »Hexenjagd« noch immer ein spannendes, bühnenwirksames Stück, hat man schon gewusst. In der Düsseldorfer Inszenierung von Evgeny Titov wirkt das Wirksame ganz besonders [...] Blackouts, Donnerschläge als Pausenmusik, danach sorgsam arrangierte Personengruppen. Das alles ist teuflisch gut gemacht.
Süddeutsche Zeitung
Packend inszeniert von Evgeny Titov.
3sat Kulturzeit
Ein furioses Lehrstück über eine fatale Massenhysterie.
Westdeutsche Zeitung
Ein Triumph des Schauspiels. Mit hochdramatischer Kraft setzt die Regie auf die Schauspieler. Diese Version besticht mit Spannung und Erzählkraft. Sebastian Tessenow und seine Bühnengattin (Judith Bohle) fesseln mit großartigem Spiel und Wahrhaftigkeit.
Rheinische Post
[Evgeny Titov] kreiert und choreografiert im Kleinen Central des Düsseldorfer Schauspielhauses eine sich symbolisch akzentuierende Welt, die den Assoziations-Spielraum öffnet.
nachtkritik.de