Die Entdeckung des Himmels

nach dem Roman von Harry MulischDeutschsprachige Erstaufführung am 15. November 2019Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel

Über das Stück

Es geht um alles in diesem Buch, das Harry Mulisch 1992 veröffentlicht hat und das zu den bedeutendsten Romanen des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Es geht um Gott und die Welt. Am Anfang steht eine himmlische Mission, ein Beschluss des Schöpfers nämlich, der Menschheit die Gebotstafeln wieder zu entziehen. Das ist der Beginn des Buches, das Onno und Max auf eine Reise schickt. So heißen die beiden himmelgelenkten Menschen, die auserkoren wurden, die göttlichen Tafeln zurückzuholen. Der eine, Max Delius, ein Astronom und Frauenheld, Zwangsneurotiker und Lebemann. Der andere, am selben Tag gezeugt, Onno Quist, schwarzes Schaf aus einer konservativen Politikerdynastie, Chaot, überbegabter Linguist. Diese beiden so grundverschiedenen Männer lässt der Schöpfer einander begegnen und sich ineinander verstricken. Durch Ada, mit der bald ein kompliziertes Dreiecksverhältnis besteht. Dann wird Quinten geboren, Adas Sohn. Und einer der beiden Männer ist sein Vater. Aber welcher? Oder sind sie beide seine Väter? Gemeinsam mit zwei erzählenden und kommentierenden Engeln im Bunde schreiten Mulisch und seine Figuren die ganze Welt und ihre Widersprüche ab. Klug und eigen, komplex und direkt und ebenso leichtfüßig wie tiefsinnig erzählt »Die Entdeckung des Himmels« von Liebe und Familie, vom Glauben und von den Fragen der Theodizee, von der Lächerlichkeit menschlichen Strebens und von der Macht der Schöpfungskraft – von der großen und von der kleinen Welt.


Regie führt Matthias Hartmann, der als Intendant die Schauspielhäuser in Bochum und Zürich sowie das Wiener Burgtheater leitete. In Düsseldorf inszenierte er u.a. »Michael Kohlhaas« und »Lazarus«.

Besetzung

Seraph u. a. Serkan Kaya
Cherub u. a. Andreas Grothgar
Onno Quist Christian Erdmann
Max Delius Moritz Führmann
Ada Brons / Sophia Brons Anna Werner Friedmann
Helga Hartmann / Marylin u. a. Cathleen Baumann
Live-Musik Karsten Riedel
Regie Matthias Hartmann
Bühne Volker Hintermeier
Kostüm Su Bühler
Video Stephan Komitsch, Philippe Waldecker
Komposition Karsten Riedel
Licht Jean-Mario Bessière
Dramaturgie Robert Koall

Dauer

3 Stunden, 45 Minuten — eine Pause

Trailer

Pressestimmen

Kompromisslos episches Theater.
Süddeutsche Zeitung
Große Stoffdichte. Guter Rhythmus. Mit Humor nicht gespart. Sehr lustig. Sehr starker Text. Unterhaltendes Theater. Viele Denkanstöße.
Deutschlandfunk Kultur
Gelungen. Dies ist zum einen einem spielstarken Ensemble zu verdanken aber auch der Regie von Matthias Hartmann. Erdmann und Führmann bilden ein kongeniales Duo, dessen beschwingtes, leichtes Spiel den Abend über weite Strecken trägt. Hier ist wundersamerweise ein erstaunlich leichter, ja geradezu unverschämt unterhaltsamer Theaterabend entstanden. Es lohnt sich – denn es gilt nichts weniger zu erleben als die Wiederentdeckung eines großen Romans, die das Premierenpublikum mit langanhaltenden Standing Ovations feierte.
Neue Rhein Zeitung
Beeindruckende Leistung. Das Premierenpublikum feierte den Abend mit langem Applaus.
Rheinische Post
Sphärische Live-Musik (Karsten Riedel), illustrierende Filmprojektionen und eine traumhafte Bühnen-Installation von Volker Hintermeier. Matthias Hartmann und Robert Koall bewahren Mulischs zweifellos brillante Erzählsprache. Überzeugend: Moritz Führmann als Max und Christian Erdmann als Onno. Atmosphärisch dicht erzählt. Es lohnt sich!
Westdeutsche Zeitung