Das Versprechen

von Friedrich DürrenmattPremiere am 13. April 2017Central — Große BühneSchauspiel

Über das Stück

In der Nähe eines kleinen Schweizer Dorfs findet ein Hausierer die Leiche eines neunjährigen Mädchens. Er ruft die Polizei. Die Dörfler halten den Hausierer für den Mörder und wollen die Gerechtigkeit am liebsten selbst in die Hand nehmen. Kommissar Matthäi von der Kantonspolizei kann das gerade noch verhindern. Er verspricht der verzweifelten  Mutter, nicht eher zu ruhen, bis der Täter gefasst ist. Als der Hausierer später unter Druck gesteht und sich in seiner Zelle erhängt, sieht alle Welt Matthäis Versprechen eingelöst. Bis auf ihn selbst. Er ist überzeugt, dass der wahre Mörder noch nicht gefasst ist. Das gegebene Wort lässt ihn nicht los und bringt ihn dazu, einen zweifelhaften und gefährlichen Weg zu beschreiten.
Nach dem großen Erfolg des Films »Es geschah am hellichten Tag« mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe in den Hauptrollen beschloss Friedrich Dürrenmatt, sein Filmskript zur Grundlage eines Romans zu machen – so entstand 1958 »Das Versprechen«, das er im Untertitel ein »Requiem auf den Kriminalroman« nennt. Im Unterschied zum Film geht es hier nicht um die Wiederherstellung von Recht und Ordnung, sondern darum, dass Recht und Ordnung Chimären sind, an die wir uns in einer vom Zufall bestimmten Welt klammern. Regie führt Tilmann Köhler, er war Hausregisseur am Deutschen Nationaltheater Weimar und am Staatsschauspiel Dresden. Seine Inszenierung von Bruckners »Krankheit der Jugend« wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Weitere Arbeiten entstanden am Maxim Gorki Theater Berlin, am Schauspiel Stuttgart, am Deutschen Theater Berlin, an der Oper Frankfurt und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

Besetzung

Dr. Matthäi Florian Lange
Dr. H / Mägendorfer Thomas Wittmann
Frau Moser / Frau Heller Minna Wündrich
Autor / Hausierer / Fischerjunge Kilian Land
Henzi / Herr Moser Sebastian Tessenow
Annemarie / Ursula / Puppenspiel Johanna Kolberg
Musiker (Kanun) Hesen Kanjo
Bühne Karoly Risz
Kostüm Susanne Uhl
Musik Jörg-Martin Wagner
Puppenbau Franziska Hartmann
Licht Lutz Deppe
Dramaturgie Frederik Tidén, Felicitas Zürcher
Theaterpädagogik Thiemo Hackel

Dauer

2 Stunden — keine Pause

Pressestimmen

In seiner ersten Arbeit am Düsseldorfer Schauspielhaus erzählt Regisseur Tilmann Köhler die Geschichte als melancholischen Reigen und als Untergang eines Besessenen: beherzt gespielt und düster in Szene gesetzt.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Karoly Risz hat eine grandiose, augenfällige Bühne eingerichtet.
Rheinische Post
Die zweistündige Inszenierung ist betont düster gehalten, kommt aber nie übertrieben morbide oder effekthascherisch daher. Der Fokus liegt auf Kommissar Matthäi, dessen immer größer werdende Verzweiflung eindrucksvoll von Schauspieler Florian Lange rübergebracht wird.
Westdeutsche Zeitung
Raffiniertes Bühnenbild. Florian Lange spielt den Kommissar als eine massige, schwermütige, fast düstere Erscheinung, trotzig, aber nicht rebellisch oder gar fanatisch.
nachtkritik.de
Ausgezeichnete Schauspieler!
Deutschlandradio Kultur
Genial, irritierend und faszinierend erschaffen Regisseur Tilmann Köhler und Bühnenbildner Karoly Risz eine Welt des Unlogischen und Irrealen, des Undurchschaubaren und Trügerischen.
theater:pur