Das Rheingold. Eine andere Geschichte

von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel nach Richard WagnerOpen-Air-TheaterUraufführung am 20. Mai 2021Vor dem SchauspielhausSchauspiel

Über das Stück

Nicht nur Fantasyromane, Filme und Videogames sind dazu da, fantastische Welten zu kreieren, auch das Theater ermöglicht uns – live und mit echten Menschen –, in große, archaische Fantasien einzutauchen. Den »Rheingold«-Stoff, den Richard Wagner zu immensen Höhen geführt hat, befreien die Autoren Feridun Zaimoglu und Günter Senkel mit viel sarkastischem Witz und herrlich vital vom Staub der Jahrhunderte. Im Gewerbe der Mythenumdeutung kennen die beiden sich aus, für die Passionsspiele Oberammergau (»Moses«) und die Nibelungenfestspiele Worms (»Siegfrieds Erben«) haben sie eigentlich unspielbare und ideologisch fragwürdige Stoffe aktualisiert und in neuem Gewand präsentiert. Auch Regisseur Roger Vontobel hat sich viel vorgenommen. Gemeinsam mit einem 14-köpfigen Ensemble, jungen Skater:innen, einer furchtlosen Band und allen Abteilungen des Schauspielhauses verwandelt er den Gustaf-Gründgens-Platz in ein riesiges Freilichttheater. Hier gibt es die Geschichte des Zwergs Alberich zu sehen, der nach jahrhundertelanger Arbeit unter Tage ans Licht flieht, um ein besseres Leben zu suchen – ausgerechnet in einer Welt, von deren gnadenloser Einteilung in Sieger und Verlierer er nichts ahnt. An den Ufern des Rheins wird der hässliche Zwerg, der er nun mal ist, von drei schönen, reichen Nixen übel angemacht und fallen gelassen. Höhnisch lachend geben sie ihm mit auf den Weg, dass er nur der Liebe abschwören müsse, um steinreich und mächtig zu werden. Zur großen Überraschung der Rheintöchter tut Alberich genau das und prellt, ohne mit der Wimper zu zucken, seine geliebten Nixen um das Gold. Den Ring der Macht schmiedet sich der Zwerg, und er mischt sich ein mit seinem Schatz in den großen Streit der Götter und der Riesen um die Burg Walhall, wo nur das Geld zählt und Verträge nichts mehr gelten.

Besetzung

Woglinde Florentine Kühne, Inga Krischke
Wellgunde Marie Jensen
Floßhilde Sarah Wilken
Alberich Florian Lange
Rheingold Luisa Bell, Isoken Iyahen, Marie Joline Matthes, Johanna Oxenfort, Luisa Mages Salgado, Ben Stüttgen, Lisa Zaefferer, Hanna Vien (Dance Captain)
Live-Musik Marvin Blamberg, Manuel Loos, Keith O’Brien, Jan-Sebastian Weichsel, Nils Imhorst
Text Feridun Zaimoglu und Günter Senkel
Kostüm Ellen Hofmann
Choreografie Takao Baba, Hanna Vien
Dramaturgie Janine Ortiz

Dauer

3 Stunden, inklusive Pause
Unterstützung
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde des Düsseldorfer Schauspielhauses (fds)

Trailer