Dschinns

von Fatma Aydemir — in einer Fassung von Birgit LengersPremiere am 29. September 2023Schauspielhaus, Kleines HausStadt:Kollektiv

Termine

https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Mo, 25.11. / 20:00 – 22:00
Stadt:Kollektiv
von Fatma Aydemir — in einer Fassung von Birgit Lengers Regie: Bassam Ghazi
Schauspielhaus, Kleines Haus
Nur noch wenige Karten verfügbar!
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Di, 10.12. / 20:00 – 22:00
Stadt:Kollektiv
von Fatma Aydemir — in einer Fassung von Birgit Lengers Regie: Bassam Ghazi
Schauspielhaus, Kleines Haus
Im Anschluss: Nachspielzeit – Gespräch über die Inszenierung mit Publikum und Ensemble
Wir veröffentlichen regelmäßig neue Termine.

Über das Stück

Hüseyin Yılmaz hat sich nach jahrelanger harter Arbeit in Deutschland endlich seinen Traum erfüllt: eine Wohnung in Istanbul. Alles ist ein- und hergerichtet, jetzt kann die Familie kommen. Doch kurz bevor alle anreisen, stirbt Hüseyin an einem Herzinfarkt. Fatma Aydemirs Roman »Dschinns« beginnt mit dem Ende eines Traums und dem Verlust des Vaters. Nun reisen seine Frau Emine und die vier Kinder nicht an, um das neue Zuhause zu bestaunen, sondern um den Vater nach islamischer Tradition innerhalb von 24 Stunden zu beerdigen.

Aydemir zeichnet ein komplexes Familienbild: In der Auseinandersetzung mit dem Tod und in der alten Heimat, die die Eltern vor Jahrzehnten verlassen haben, beginnt das Schweigen der Familie Risse zu bekommen. Ümit ist verliebt, aber hat Angst aufgrund dieser Liebe verstoßen zu werden. Perihan will frei sein, aber dennoch nicht ihre Familie verlieren. Sevda führt ein emanzipiertes Leben und kann nicht verstehen, wieso ihre Mutter ihr die Unterstützung entzog. Hakan brettert mit dem Auto, verfolgt von den Gedanken an seinen Vater, durch Europa. Und dann ist da noch Ciwan, der die Vergangenheit ans Licht bringt …

»Dschinns« ist nicht nur eine Geschichte über das Schicksal vieler »Gastarbeiter:innen«-Familien im Deutschland der 1990er-Jahre, sondern ein Gesellschaftsporträt über die Schwierigkeit traditionelle Wertvorstellungen und individuelle Freiheitssehnsucht zu verbinden. In Bassam Ghazis Inszenierung stehen neben der Familie auch sieben Dschinns auf der Bühne: Ein Chor aus Menschen mit Migrationsgeschichten, die von der Familie Yılmaz erzählen und auch ihre eigenen Perspektiven rund um Familie, Migration und Identitätssuche in die Handlung einflechten.

Besetzung

Hüseyin Nurettin Akar
Emine Ilkay Yılmaz
Sevda Bahar Güngör-Candemir
Hakan Cem Bingöl
Peri Burcu Akın
Ümit Sandun H. Guruge
Ciwan Anno Groß
Erzähler:innenchor / Dschinns Adam Abbas, Aslı Bulat, İbrahim Çiftçi, Ahmad Gahzi, Hafssa Ibrahim, Višnja Malešić, Ecenaz Ökmen

Dauer

2 Stunden — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Umjubelte Premiere. Die Menschen, die in »Dschinns« spielen, tragen die Wahrheit des Selbsterlebten in sich, und es gehört Mut dazu, damit vor ein Publikum zu treten. Zumal in einer Zeit, in der die AfD erstarkt und Politiker bürgerlicher Parteien eiskalt Rechtspopulismus pflegen. Das Theaterstück »Dschinns« fährt ein ganzes Arsenal an relevanten Sujets auf. Das damit verbundene Unrecht, die biografischen Versehrtheiten brechen laut aus den Protagonisten heraus. Die Expressivität rüttelt gewaltig an der Komfortzone des Publikums. Die klug gestaltete Bühne (Paulina Barreiro) spiegelt die fragilen Geschichten der Familie Yilmaz. Das Publikum feiert die Premiere mit Standing Ovations und minutenlangem Applaus.
Rheinische Post
Junge, lautstarke und bewegungs-intensive Inszenierung mit reichlich Musik, nach der Premiere bejubelt von einem überwiegend jungen Publikum. Insgesamt entfachen die Darsteller, in pausenlosen zwei Stunden, eine explosive Achterbahnfahrt der Gefühle, zu der es überall kommt - nicht nur in Familien mit Migrationshintergrund.
NRZ
Bewundernswert ist die schauspielerische Leistung dieser Gruppe des Stadt:Kollektivs. Alle vierzehn Mitspielenden sind Laien, sie alle wurden in einem Casting für diese Inszenierung ausgewählt. Dabei gab die Roman-Autorin vor, dass 50 % von ihnen Rassismuserfahrungen gemacht haben sollen und sich 50 % als queer definieren müssen. Im Interview begründet Fatma Aydemir diese Quote mit dem Satz: »Weil das einfach meine Realität abbildet«.
theater:pur