Konsens Pressestimmen
Süddeutsche Zeitung
23.1.2018
Packender Theaterabend. Was kann Theater Besseres tun, als virulente Konflikte in allen Facetten zu durchleuchten und zu diskutieren.
Thiemo Schwarz verdeutlicht sehr schön das Oszillieren zwischen Süffisanz und Betroffenheit. [...] Torben Kessler hat den Mut, auch die unsympathischen Züge Edwards – seine Kälte, seinen Hass auf das Wort »Empathie« – zu zeigen. Moritz Führmann findet für den »Matt« eine spannende Balance zwischen »femininer« Weichheit und intellektueller Schärfe. [...] Juristen sind von Berufs wegen damit beschäftigt, »Narrative zu spinnen« beziehungsweise zu zerstören. Zugespitzt gesagt: Es geht nicht um Wahrheit, es geht um Plausibilität. Aus dieser Differenz bezieht schließlich auch Nina Raines Stück seine diskursive Kraft und Ambivalenz. Lore Stefanek – sie hat in Düsseldorf schon Simon Stephens’ »Heisenberg« erfolgreich inszeniert – ist eine Spezialistin für solche Ambivalenzen intellektueller und emotionaler Art. Das Stück hat gewissermaßen eine dramatische und eine Boulevard-Ebene; die Bühne von Janina Audick hat sich für das Drama entschieden: Weitläufigkeit, griechische Säulen als Anspielung auf die Medea-Zitate im Text, kaum Möbel. Gut so.

WDR 5 Scala
22.1.2018
Wunderbare Diskussionslage. Psychodrama mit politischem Hintergrund. Gute Schauspieler, vor allen Dingen Sonja Beißwenger und Karin Pfammatter haben überzeugt.

Theater Heute
Mai 2018
»Konsens« ist ein perfekt ineinander greifendes dialogisches Räderwerk, mit sieben nahezu gleichberechtigten Rollen, das quasi von alleine auf die Bühne springt und Fahrt aufnimmt. Zugleich ist der Text weit mehr als ein unkompliziertes wellmade Play, denn sein beunruhigender Hallraum besitzt Langzeitwirkung.

Deutschlandfunk Kultur Fazit
20.1.2018
Die Schauspieler sind gut, das Stück ist inhaltlich sehr auf der Höhe. Starke Bilder. Böse, schöne Pointen. »Konsens« ist ein Stück, über das man hervorragend diskutieren kann.

Rheinische Post
22.1.2018
Das bestens aufeinander eingespielte Ensemble füllt den Raum jedenfalls bei wechselnden Frontlinien mit hoher Energie - und hält sie, bis selbst Torben Kessler als kühler Kopfmensch Ed in die Knie geht. Nina Raine untersucht in »Konsens« das Spiel von Macht und Gewalt in Beziehungen. Ein uraltes Thema, das sich als höchst aktuell erwiesen hat.
Dieses Stück zwingt den Zuschauer, diverse Positionen zum Thema Sex und Gewalt zu durchdenken und fordert so eine geistige Beweglichkeit und ein Maß an Empathie, das der Me-too-Debatte bisweilen fehlt. Lore Stefanek inszeniert mit jenem Vertrauen auf die Dynamik des Texts, das sie auch schon bei »Heisenberg« mit Caroline Peters und Burghart Klaußner bewiesen hat. Das bekommt der Inszenierung gut, weil es den Abend nicht überfrachtet.

Westdeutsche Zeitung
22.1.2018
Blendende Dialoge. Lore Stefanek gelingt es, die Figuren gut zu führen und ihre Lebenslügen zu entblättern. Ebenso überzeugt die Mischung aus boulevardeskem, satirischem Plauderton und tragischer Vereinsamung des Opfers Gayle. Der Theaterabend von zweieinhalb Stunden ist aber ein Schauspielerfest. Thiemo Schwarz als triebgesteuerter, fleischiger Jake und Cathleen Baumann als scharf- und spitzzüngige Juristen Rachel überzeugen ebenso wie Moritz Führmann als Matt – eine Mischung aus verkapptem Muttersöhnchen und Frauenversteher.
Nina Raine nutzt den unterhaltsamen Tonfall, um die Mechanismen von Gewalt zu beleuchten – von sexueller, aber auch sprachlicher Gewalt. Zur rechten Zeit kommt das im April in London uraufgeführte Stück heraus – in den Monaten, in denen der Vergewaltigungs-Skandal um Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein und die anschließenden „#Metoo“-Bewegung Furore macht.

Neue Rhein Zeitung
22.1.2018
Die rüden Party-Plaudereien sind genial, gelungen auch der Absturz in die eingebetteten Szenen.

Kölner Stadt-Anzeiger
22.1.2018
Lore Stefanek gelingt es, die Figuren gut zu führen und ihre Lebenslügen zu entblättern. Ebenso überzeugt die Mischung aus boulevardeskem, satirischem Plauderton und tragischer Vereinsamung des Opfers Gayle.