Süddeutsche Zeitung
Nach Schütz' Auffassung besteht die Realität des Theaters eher aus einer Probe als aus einer fertigen Aufführung. Dieses Konzept ist wohl auch Schütz' langjährigem Kompagnon Jürgen Gosch zu verdanken. Es passt exzellent zu einem Theater-Roadmovie, das weniger auf psychologischem Feinschnitt als auf effektvoll arrangierten Schreckbildern beruht.
Die Aufführung benutzt eine neuere Prosaübersetzung des Berliner Kirchenmusikers Kilian Nauhaus, der Dantes Terzinen in eine flüssige, heutige, anschauliche Sprache übersetzt hat. [...] »People must be punished«, steht auf dem Trikot eines Spielers. O ja, aber dieser Abend endet im Himmel, der von Dante ganz konkret als Weltall begriffen wurde.
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FAZ
Johannes Schütz ist einer der maßgeblichen Bühnenbildner des deutschen Theaters. [...] Das Spiel ereignet sich zwischen den Zuschauern, jeder hat eine andere Perspektive.
Rheinische Post
Eine eindringliche Prozession durch unbekannte Theaterräume.
Eigentlich hatte der Bühnenbilder und Regisseur Johannes Schütz, der seit 2010 auch an der Kunstakademie in Düsseldorf lehrt, diesen Dante in leerstehenden Gebäuden am Düsseldorfer Hauptbahnhof inszenieren sollen. Doch dann wurde er im Theater selbst auf unbehauste Orte aufmerksam und die ergeben nun, mit präzisen Mitteln klug inszeniert, eine moderne Höllenkulisse. Auch die deutsche Fassung des Werks von Kirchenmusiker Kilian Nauhaus wirkt zeitgenössisch. Dazu mangelt es Schütz nicht an Witz, wenn er etwa die Hauptdarsteller Kilian Land als leidenschaftlich-wissbegierigen Dante und Andreas Grothgar als agilen Gefährten Vergil wie Turner eine Rolle um die Eisenstange vollführen lässt. Schon hat sich das Weltbild gedreht und nach dem Abstieg in den Höllentrichter kann der Aufstieg über den Läuterungsberg beginnen. Schütz erweist sich einmal mehr als bildmächtiger Purist, dem ein Aufnehmer genügt, um paradiesische Flüsse zu zeichnen. Zudem hat er eine geschmeidige Theaterbegehung geschaffen, die für die begrenzte Zuschauerschar ohne Brüche funktioniert. Schütz führt seine Zuschauer auf möglichst einfachen Wegen in Dantes Kosmos.
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Neue Rhein Zeitung
Ein wagemutiges, anstrengendes und doch beglückendes Theatererlebnis. Die Idee ist so simpel wie bestechend: Ein wenig wie in Dantes epochaler Reise vom Inferno bis in die himmlischen Sphären begibt sich auch der Theatergänger auf eine Wanderung durch die Katakomben des in der Sanierung befindlichen Hauses am Gustaf-Gründgens-Platz.
Bemerkenswert dabei ist: Je tiefer man hinabsteigt, desto größer wird die Freude beim Zusehen. [...] Dafür braucht Schütz keine raffinierten Kulissen: Mit wenigen Tricks und gezieltem Einsatz von Video gibt er diesem Raum den beunruhigenden Anschein, dass das Ende aller Hoffnung ganz nah ist. [...] Eine große Szene erwartet die Theatergänger am Ende ihrer Reise. Im Fahrstuhl sind sie mittlerweile auf dem Gipfel des Läuterungsberges hinaufgefahren und betreten das Paradies, also das Kleine Haus, in dem Dante seine verlorene Liebe Beatrice (stark: Lieke Hoppe) trifft. [...] So nüchtern und doch so kraftvoll ist dieses gewaltige Stück Weltliteratur wohl schon länger nicht gedeutet worden. Viel Beifall.
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Westdeutsche Zeitung
Eine bilderreiche, romantisch angehauchte und anregende Wanderung durch Leid und Freud, durch die ersten und letzten Fragen der Menschheit. Und durch Funktions-Räume, die Schütz durch spärliche Dekoration und fantastische Licht-Effekte in einen metaphysischen Kosmos verwandelt.
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Besetzung
RegieJohannes Schütz
Mitarbeit BühneRuth Groß
KostümAstrid Klein
MusikKarsten Riedel
VideoMatthias Neuenhofer
DramaturgieJanine Ortiz
Ins Deutsche übertragen vonKilian Nauhaus
Dauer
2 Stunden, 15 Minuten — keine Pause
Besetzungsänderung: In den Vorstellungen am 29. + 31.10.2018 übernimmt Julia Goldberg den Part von Lieke Hoppe.
Der Eingang erfolgt über die Hofgartenseite
Bitte beachten Sie: Diese Inszenierung ist nicht barrierefrei. Wir bitten um Ihr Verständnis.