Rheinische Post
Ein intensives Kammerspiel mit der starken, aufmüpfigen, altklugen, störrischen, erschöpften, kindlich-sensiblen Lea Ruckpaul, die schon in Dresden die Isa verkörpert hat. Ruckpaul gelingt die große Kunst, mit erwachsenem Ernst eine Jugendliche zu spielen. Ohne Getue, fast ohne Übertreibungen.
»Bilder deiner großen Liebe« ist ein packender Schauspielerabend, der tief in die Seele eines Mädchens blickt, das stark ist und doch fast an der Wirklichkeit zerbricht.
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Kölner Stadtanzeiger
Eine konzentrierte, temporeiche und humorvolle Inszenierung. Ruckpaul verausgabt sich körperlich, verzieht Gesicht und Mund wie eine Göre, haut zornig mit der Faust auf Tisch und Brett, spart nicht mit Gossenslang. Und nimmt uns mit auf die Reise durch die innere Welt der Isa, die sich als Begleiterin in den Tod oder als »Herrscherin über den Kosmos« sieht.
Westdeutsche Zeitung
Voller Power beginnt in Wolfgang Herrndorfs »Bilder deiner großen Liebe« das Mädchen Isa einen Parforceritt durch ihre Welt voller Fantasien und Erinnerungen. In der Hauptrolle des Zwei-Personen-Stücks: Lea Ruckpaul, die damit im Central am Hauptbahnhof ihre erste Spielzeit im Ensemble des Schauspielhauses beginnt und die Zuschauer bis zur letzten Minute packt.
Erstaunlich, wie mädchenhaft die 31-jährige Darstellerin, die von Dresden über Stuttgart jetzt an den Rhein zog, diese Partie meistert, wie sie ihr in Fleisch und Blut übergegangen ist. [...] Ruckpaul zieht so in Bann, wie man es nur von der ersten Garde kennt. Das liegt an ihrer außergewöhnlich jugendlich-frischen Ausstrahlung, ihrer (als Isa) kindlichen Mimik und Gestik, ihrem Temperament, an ihrer spielerischen Leichtigkeit und ansteckender Natürlichkeit. Sie verausgabt sich körperlich, verzieht Gesicht und Mund wie eine verwöhnte Göre, haut mit der Faust auf Tisch und Brett, spart nicht mit gängigen Dirty Words der Jugendsprache. Und nimmt uns mit auf die Reise durch die innere Welt der Isabel, die sich als Begleiterin in den Tod oder als »Herrscherin über den Kosmos« sieht. Mal spricht sie über amüsante Banalitäten oder skurrile Menschen, dann über bewegende Abenteuer. Erst wenn der namenlose Mann (Michalek) ihr den Fuß verbindet, über einen Bankraub erzählt und erklärt, wie man danach unerkannt bleibt, verstummt sie. Dann erweist sich Michalek ebenfalls als erstklassiger Mime, der sich auf die Kunst des Wesentlichen versteht und die hyperventilierende Isa erdet. An der Kraft beider liegt es, dass die Ebenen zwischen Isas eingebildeter Welt und der Wirklichkeit allmählich verschwimmen. [...] In pausenlosen 110 Minuten sprühen die Funken und springen über die Rampe, auch aufs jüngere Publikum, das jubelt und vor Begeisterung johlt.
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