1976 – 1992: Anfänge und leidenschaftliche Kämpfe
Da ist zuallererst die Gründung des »Kinder- und Jugendtheaters am Düsseldorfer Schauspielhaus« im Jahre 1976 durch Dr. Barbara Oertel-Burduli und den Generalintendanten Günther Beelitz. Am 19. September 1976 ruft Barbara ihr Theater mit dem turbulenten Opening »Hallo, Kinder, wir sind da!« ins Leben. Die Rheinische Post schreibt: »Der Jubel der Kinder ließe sich nur in Phon mitteilen.«
Dabei waren der Gründung einer neuen Sparte schwere Kämpfe vorausgegangen. Günther Beelitz berichtet darüber heute so:
»Als ich in der Vorbereitungszeit 1975 Oberstadtdirektor Gerd Högener mein Ansinnen zur Gründung eines Kinder- und Jugendtheaters, integriert in das Düsseldorfer Schauspielhaus, vortrug und als notwendig begründete, antwortete er in seinem unverkennbar rheinischen Tonfall: »Beelitz, wenn Sie meinen, aber extra Geld gibt es für sowas nicht. Ich hoffe Ihre Entscheidung ist richtig - aber Intendanten irren ja nie«, fügte er noch ironisch an. Mit der ihr eigenen Tatkraft und Fantasie hat dann Barbara Oertel - bis zu Ihrem Tod - jahrzehntelang allen Widrigkeiten zum Trotz ein eigenständiges Kinder- und Jugendtheater bis hin zur eigenen Spielstätte verwirklicht.«
Zu erwähnen ist hier der konstituierende Schulterschluss und die bis heute hervorragende Zusammenarbeit mit dem Schulamt, vor allem anfangs in der Person der Schulamtsdirektorin Ruth Fendel und mit ihrem städtischen »Pendant« Reiner Steger. Theater wurde so von Anfang an etabliert als »Unterricht am anderen Ort« und ermöglicht bis heute Kindern aller Schularten und aller sozialer Schichten, Theater als selbstverständlichen Teil ihres Lebens kennenzulernen. Den Besucherservice baute die junge Marija Krcar mit Energie und Leidenschaft auf – und blieb der »gute Geist« des Hauses bis zur Rente im Jahr 2016.
Anfangs spielte das Kindertheater, wo immer es möglich war: Am Gründgens-Platz, in Turnhallen, Schulaulen, Freizeiteinrichtungen, Messehallen. Hauptsache, es wurde gespielt! 1980 wurde erstmals umgezogen – in die ehemalige Betriebskantine der Firma Schwietzke in der Münsterstraße. Es gab keine Klimaanlage, für jeden einzelnen Scheinwerfer mussten die Techniker auf die Leiter steigen; Auftritte der Schauspieler erfolgten über einen Steg, der ins Freie führte – egal bei welchem Wetter. Die Bühne war im 1.Stock, die Besuchertoilette nur über die Bühne zu erreichen! – »Kunst ist… wenn man nicht aufs Klo darf«, schrieb »Barbara« lakonisch; und machte sich daran, die Situation weiter entscheidend zu verbessern: Von der Betriebskantine war es nicht mehr weit bis zur leerstehenden Fabrikhalle ...
In den frühen 80er Jahren gab es Überlegungen in der Stadt, die kleine Abteilung wieder weg zu kürzen. Aber eine Schar unerbittlicher Fans – allen voran die erste Vorsitzende Elisabeth Kroker – gründete den »Verein der Förderer des Düsseldorfer Kindertheaters e. V.«, sammelte Unterschriften, organisierte Protestaktionen, unterstützte besondere Projekte – und rettete mit seinem Engagement das Kindertheater! In allen Zeiten bis zum heutigen Tag ist der Förderverein eine hilfreiche Stütze des Theaters geblieben.
Dabei waren der Gründung einer neuen Sparte schwere Kämpfe vorausgegangen. Günther Beelitz berichtet darüber heute so:
»Als ich in der Vorbereitungszeit 1975 Oberstadtdirektor Gerd Högener mein Ansinnen zur Gründung eines Kinder- und Jugendtheaters, integriert in das Düsseldorfer Schauspielhaus, vortrug und als notwendig begründete, antwortete er in seinem unverkennbar rheinischen Tonfall: »Beelitz, wenn Sie meinen, aber extra Geld gibt es für sowas nicht. Ich hoffe Ihre Entscheidung ist richtig - aber Intendanten irren ja nie«, fügte er noch ironisch an. Mit der ihr eigenen Tatkraft und Fantasie hat dann Barbara Oertel - bis zu Ihrem Tod - jahrzehntelang allen Widrigkeiten zum Trotz ein eigenständiges Kinder- und Jugendtheater bis hin zur eigenen Spielstätte verwirklicht.«
Zu erwähnen ist hier der konstituierende Schulterschluss und die bis heute hervorragende Zusammenarbeit mit dem Schulamt, vor allem anfangs in der Person der Schulamtsdirektorin Ruth Fendel und mit ihrem städtischen »Pendant« Reiner Steger. Theater wurde so von Anfang an etabliert als »Unterricht am anderen Ort« und ermöglicht bis heute Kindern aller Schularten und aller sozialer Schichten, Theater als selbstverständlichen Teil ihres Lebens kennenzulernen. Den Besucherservice baute die junge Marija Krcar mit Energie und Leidenschaft auf – und blieb der »gute Geist« des Hauses bis zur Rente im Jahr 2016.
Anfangs spielte das Kindertheater, wo immer es möglich war: Am Gründgens-Platz, in Turnhallen, Schulaulen, Freizeiteinrichtungen, Messehallen. Hauptsache, es wurde gespielt! 1980 wurde erstmals umgezogen – in die ehemalige Betriebskantine der Firma Schwietzke in der Münsterstraße. Es gab keine Klimaanlage, für jeden einzelnen Scheinwerfer mussten die Techniker auf die Leiter steigen; Auftritte der Schauspieler erfolgten über einen Steg, der ins Freie führte – egal bei welchem Wetter. Die Bühne war im 1.Stock, die Besuchertoilette nur über die Bühne zu erreichen! – »Kunst ist… wenn man nicht aufs Klo darf«, schrieb »Barbara« lakonisch; und machte sich daran, die Situation weiter entscheidend zu verbessern: Von der Betriebskantine war es nicht mehr weit bis zur leerstehenden Fabrikhalle ...
In den frühen 80er Jahren gab es Überlegungen in der Stadt, die kleine Abteilung wieder weg zu kürzen. Aber eine Schar unerbittlicher Fans – allen voran die erste Vorsitzende Elisabeth Kroker – gründete den »Verein der Förderer des Düsseldorfer Kindertheaters e. V.«, sammelte Unterschriften, organisierte Protestaktionen, unterstützte besondere Projekte – und rettete mit seinem Engagement das Kindertheater! In allen Zeiten bis zum heutigen Tag ist der Förderverein eine hilfreiche Stütze des Theaters geblieben.
1993: Münsterstrasse 446 – Das eigene Haus
Unter der Intendanz Dr. Volker Canaris geschah dann das Wunder, auf das »Barbara« so lange hingearbeitet hatte: Das Kindertheater erhielt sein eigenes Haus. Stadt, Land, Schauspielhaus und Stadt-Sparkasse beschlossen gemeinsam, in der alten Fabrikhalle in der Münsterstraße 446 – eine ehemalige Torpedofabrik! – ein »richtiges« Theater mit zwei Spielstätten, Probenräumen, Garderoben und Werkstätten einzurichten. Von der Bombenfabrik zum Kindertheater – was für eine glückliche Pointe! 1993 ging es los mit einer fulminanten Inszenierung der »Westside Story« und Volker Canaris ließ Barbara Oertel-Burduli freie Hand, zu experimentieren und eigene Wege zu suchen. Sie entwickelte ihr ganz eigenwilliges und erfolgreiches Konzept eines »assoziativen Bilder-Theaters«, zusätzlich nutzte sie die kleine Studiobühne unterm Dach für ihr spezielles Mitspiel-Stegreif-Theater. In der Münsterstraße entstanden ihre wunderbaren poetischen und humorvollen großen Märcheninszenierungen wie »Rotkäppchen«, »Hans im Glück» oder »Dornröschen«. Eine enge, langjährige Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde entstand Ende der 80er Jahre während der Inszenierungen »Schuldig geboren«und »Das Tagebuch der Anne Frank«.
Unter der Intendanz Anna Badora stabilisierte sich das Theater weiter als unverzichtbarer Kulturort in der Stadt. Regisseure wie Klaus Kusenberg und Roland Hüwe lieferten starke Inszenierungen auch im Jugendtheater: »Baal«, »Liliom« oder »Kabale und Liebe« in einer grandiosen 2-Personen-Fassung. Zum 20. Geburtstag gab es 1997 eine große Ausstellung im Sparkassen-Hochhaus in der Berliner Allee: »Fantasie wachkitzeln … Impulse setzen«. Barbara richtete Kinder- und Jugendclubs ein, lange bevor dies an deutschen Stadttheatern zur Selbstverständlichkeit wurde. Sven Post und Friederike Betz haben hier großartige Pionierarbeit geleistet. Während ihrer letzten Inszenierung »Dornröschen oder wie man 100 Jahre spinnt« war Barbara schon gezeichnet von ihrer schweren Krankheit. Es wurde ihre letzte Premiere, am 2.Dezember 2001. Am 17.Juli 2002 starb Barbara Oertel-Burduli – im Alter von nur 57 Jahren. »Ihr Esprit, ihre Fröhlichkeit, ihre liebevolle Fürsorge für die wichtigsten Menschen in unserer Gesellschaft und ihre unglaubliche Tatkraft wird dem Himmel eine neue Qualität geben!«, schreibt Manfred Hill, Vater eines Praktikanten, zum Abschied. – »Barbara war für mich ein einmaliges Beispiel für unbändige Lebenskraft und sprühende Fantasie … das Theater war sie«, schreibt Anna Badora.
Ihre langjährige enge und unermüdliche Mitarbeiterin, die Theaterpädagogin und Dramaturgin Ute Kessler, Schulreferentin des Düsseldorfer Schauspielhauses, übernahm interimistisch die Leitung in der Spielzeit 2002/2003 und blieb dem Haus auch danach treu bis zu ihrer Rente im Jahr 2007.
Unter der Intendanz Anna Badora stabilisierte sich das Theater weiter als unverzichtbarer Kulturort in der Stadt. Regisseure wie Klaus Kusenberg und Roland Hüwe lieferten starke Inszenierungen auch im Jugendtheater: »Baal«, »Liliom« oder »Kabale und Liebe« in einer grandiosen 2-Personen-Fassung. Zum 20. Geburtstag gab es 1997 eine große Ausstellung im Sparkassen-Hochhaus in der Berliner Allee: »Fantasie wachkitzeln … Impulse setzen«. Barbara richtete Kinder- und Jugendclubs ein, lange bevor dies an deutschen Stadttheatern zur Selbstverständlichkeit wurde. Sven Post und Friederike Betz haben hier großartige Pionierarbeit geleistet. Während ihrer letzten Inszenierung »Dornröschen oder wie man 100 Jahre spinnt« war Barbara schon gezeichnet von ihrer schweren Krankheit. Es wurde ihre letzte Premiere, am 2.Dezember 2001. Am 17.Juli 2002 starb Barbara Oertel-Burduli – im Alter von nur 57 Jahren. »Ihr Esprit, ihre Fröhlichkeit, ihre liebevolle Fürsorge für die wichtigsten Menschen in unserer Gesellschaft und ihre unglaubliche Tatkraft wird dem Himmel eine neue Qualität geben!«, schreibt Manfred Hill, Vater eines Praktikanten, zum Abschied. – »Barbara war für mich ein einmaliges Beispiel für unbändige Lebenskraft und sprühende Fantasie … das Theater war sie«, schreibt Anna Badora.
Ihre langjährige enge und unermüdliche Mitarbeiterin, die Theaterpädagogin und Dramaturgin Ute Kessler, Schulreferentin des Düsseldorfer Schauspielhauses, übernahm interimistisch die Leitung in der Spielzeit 2002/2003 und blieb dem Haus auch danach treu bis zu ihrer Rente im Jahr 2007.
2003: Neustart
Unter Stefan Fischer-Fels, vormals Dramaturg am Grips Theater Berlin, kam es 2003 zum Neustart des Kinder- und Jugendtheaters als »Theater für alle Generationen«. Fischer-Fels stellte um auf Repertoire-Betrieb, öffnete sich als »Autorentheater« und vergab Aufträge an Autoren wie Lutz Hübner, Katrin Lange, Martin Baltscheit, Manuel Schöbel. Das Junge Schauspielhaus positionierte sich als Ort gesellschaftlich relevanter Auseinandersetzungen um Kindheits- und Jugendthemen; es entwickelte das ästhetische Konzept eines »poetischen Realismus«, das von Regisseuren wie Franziska Steiof (»Artus, Die Schneekönigin«), Frank Panhans (»Ich knall euch ab«, »Unter hohem Himmel: Parzival«), Gerald Gluth (»Però«, »Frühlings Erwachen«), Renat Saffiullin (»Robinson & Crusoe«, »Alice im Wunderland«) geprägt wurde. Eine intensive Zusammenarbeit mit dem Tanzhaus NRW entstand im Rahmen des Projekts »take off: junger tanz« – und existiert bis heute. Christof Seeger-Zurmühlen (»Liliom«), Jörg Schwahlen (»Aussetzer«) und vor allem Daniela Löffner (»Siebzehn«, »Demian«) erarbeiteten hier ihre ersten Inszenierungen in der Zeit von 2009 bis 2011. Prägendes Element des Hauses war ein exzellentes Ensemble, eine verschworene Gemeinschaft, der neben Christof Seeger-Zurmühlen und René Schubert u. a. Alexander Steindorf, Julia Dillmann und Bastian Sierich angehörten.
2006 – 2016: Junges Schauspielhaus – Hinaus in die Welt
Das Kinder- und Jugendtheater hieß ab Sommer 2006 unter der neuen Intendantin Amelie Niermeyer »Junges Schauspielhaus«, Fischer-Fels und sein Team erhielten Einladungen aus der ganzen Welt, wurde zum gefeierten Düsseldorfer »Exportschlager«, z. B. mit Reisen nach Porto Alegre, Seoul, Bukarest, Budapest, Wien, Adelaide u. v. a. Das Stück »Unter hohem Himmel: Parzifal« erhielt den Deutschen Kindertheaterpreis. Mit der Inszenierung »Siebzehn« von Daniela Löffner wurde das »Junge Schauspielhaus« erstmals zum Berliner Festival »Augenblickmal!« eingeladen. »Demian« wurde 2011 für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Zahlreiche Inszenierungen wurden beim NRW-Festival »Westwind« mit Preisen der Jury und des Publikums ausgezeichnet. Die Auftragswerke »Undine« und »Alice im Wunderland« wurden mit Nominierungen bei »Kinderstücke Mülheim« sowie »Deutscher Kindertheaterpreis« belohnt. Das »22. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW 2006« fand in Düsseldorf unter dem Motto »Wir wollen nur spielen!« statt. Zum 30.Geburtstag erschienen ein Buch und eine Ausstellung im Theatermuseum unter dem Titel: »30 Jahre Theater für Menschen«. Mit dem Kulturzentrum der Generationen wurde im Foyer die »WunderBar« gegründet.
Das Schauspielhaus erlebte unruhige Zeiten, die nicht spurlos am Kindertheater vorübergingen.
Mit dem Wechsel zur Intendanz Staffan Valdemar Holm übernahm die renommierte Theatermacherin Barbara Kantel das »Junge Schauspielhaus« und leitete es drei Jahre lang. Sie versuchte, die Idee, Schauspielhaus und Junges Schauspielhaus als »ein Haus« mit einem gemeinsamen Ensemble zu begreifen, konsequent in die Praxis umzusetzen und setzte Maßstäbe mit ihrer partizipativen Theaterarbeit. Franziska Henschels »Ente, Tod und Tulpe« wurde bei »Westwind« 2013 ausgezeichnet. »Momo« in der Regie von Rüdiger Pape wurde für den FAUST-Preis 2014 nominiert. Vera Mahne und Nurkan Erpulat waren prägende Regisseure ihrer Zeit. Mit der Übernahme der Intendanz durch Günther Beelitz kehrte Christof Seeger-Zurmühlen zurück und übernahm interimistisch das Junge Schauspielhaus, gründete ein neues Ensemble und führte es mit ebenso populären wie anspruchsvollen Inszenierungen zu großartigen Erfolgen: In seiner Zeit entstand Liesbeth Coltofs Inszenierung »Der Junge mit dem Koffer«, die 2016 den FAUST für die beste Inszenierung erhielt. Karsten Dahlems Romanbearbeitung »Es bringen« bekam den Preis für das beste Jugendstück beim Heidelberger Stückemarkt. Christof Seeger-Zurmühlen inszenierte die anspruchsvolle Geschichte »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Das »31. Westwind Festival 2014« fand im Jungen Schauspielhaus, im Tanzhaus NRW und im FFT statt.
Das Schauspielhaus erlebte unruhige Zeiten, die nicht spurlos am Kindertheater vorübergingen.
Mit dem Wechsel zur Intendanz Staffan Valdemar Holm übernahm die renommierte Theatermacherin Barbara Kantel das »Junge Schauspielhaus« und leitete es drei Jahre lang. Sie versuchte, die Idee, Schauspielhaus und Junges Schauspielhaus als »ein Haus« mit einem gemeinsamen Ensemble zu begreifen, konsequent in die Praxis umzusetzen und setzte Maßstäbe mit ihrer partizipativen Theaterarbeit. Franziska Henschels »Ente, Tod und Tulpe« wurde bei »Westwind« 2013 ausgezeichnet. »Momo« in der Regie von Rüdiger Pape wurde für den FAUST-Preis 2014 nominiert. Vera Mahne und Nurkan Erpulat waren prägende Regisseure ihrer Zeit. Mit der Übernahme der Intendanz durch Günther Beelitz kehrte Christof Seeger-Zurmühlen zurück und übernahm interimistisch das Junge Schauspielhaus, gründete ein neues Ensemble und führte es mit ebenso populären wie anspruchsvollen Inszenierungen zu großartigen Erfolgen: In seiner Zeit entstand Liesbeth Coltofs Inszenierung »Der Junge mit dem Koffer«, die 2016 den FAUST für die beste Inszenierung erhielt. Karsten Dahlems Romanbearbeitung »Es bringen« bekam den Preis für das beste Jugendstück beim Heidelberger Stückemarkt. Christof Seeger-Zurmühlen inszenierte die anspruchsvolle Geschichte »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Das »31. Westwind Festival 2014« fand im Jungen Schauspielhaus, im Tanzhaus NRW und im FFT statt.
2016: Junges Schauspiel im D'haus
Mit dem Beginn der Intendanz Wilfried Schulz kehrt Stefan Fischer-Fels – wiederum vom Grips Theater Berlin, das er von 2011 bis 2016 leitete – zurück an den Rhein, mit ihm Schauspieler, Dramaturgen und Theaterpädagogen aus der Berliner Zeit. Der Gedanke »Wir sind EIN Haus« leitet die gemeinsame Arbeit unter dem Dach des »D’haus«, ein »Café Eden« entsteht als Begegnungsort für Neubürger und Düsseldorfer Ureinwohner, die interkulturelle und internationale Öffnung des Jungen Schauspiels, wie das Kinder- und Jugendtheater nun heißt, wird konsequent vorangetrieben. Junge Regisseure wie Jan Friedrich, Grete Pagan und Robert Neumann geben ihre Visitenkarte ab. Hausregisseur wird der Belgier Gregory Caers, der gleich mit drei Inszenierungen Maßstäbe setzt: »Odyssee«, »Obisike – Das Herz einer Löwin« und »Adams Welt«, das ist ebenso feines und poetisches wie kraftvolles und physisches Bildertheater, voller Deutungsmöglichkeiten und Geheimnisse, nicht nur für Kinder …40 Jahre Kinder- und Jugendtheater am Düsseldorfer Schauspielhaus: Das sind über zwei Millionen kleine und große Besucher. Das sind 211 Premieren; das sind zahlreiche Preise und Festivaleinladungen in der ganzen Welt. Das ist die Umsetzung des Traums vom Recht der Kinder auf Kunst und Kultur, nicht nur zur Weihnachtszeit. 40 Jahre Kinder- und Jugendtheater in Düsseldorf: Immer hart gekämpft, immer weiter gewachsen, und dabei niemals das Wichtigste vergessen: die Kinder und Jugendlichen ernst- und wahrzunehmen als Ziel und Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit.
Was für ein glückliches Stück Stadt- und Theatergeschichte: Vom »Schweineschwänzchen des Erwachsenentheaters« zur vollständig anerkannten, eigenständigen und ordentlich ausgestatteten Säule eines »D’haus«, das sich als Gesamthaus für alle Schichten, Kulturen und Generationen weit öffnet!
Dank an alle für Engagement und Unterstützung, von der grandiosen kleinen Technikmannschaft unter ihrem »Räuberhauptmann« Michael Röther (seit 1987) bis zum leidenschaftlich spielenden Ensemble, vom Grundschüler bis zum Oberstufenlehrer, vom Intendanten bis zur Kassenfrau und vom Landtagsabgeordneten bis zum Aufsichtsratsvorsitzenden!
Lasst uns gemeinsam jede Anstrengung unternehmen, dass alle Kinder in dieser Gesellschaft auch weiterhin mit der Kunst eine lebenslange Liebesbeziehung eingehen dürfen. Es ist kein Luxus. Es ist notwendig. Wie sagt es der Gründervater Günther Beelitz?
»Das heute 40jährige Geburtstagskind ist insbesondere unter den heutigen gesellschaftspolitischen Entwicklungen nicht mehr wegzudenken. Nein, heute ist das Junge Schauspiel eine Voraussetzung für den Gesamtaspekt Düsseldorfer Schauspielhaus, und kluge Kulturpolitiker, von denen es ja in Düsseldorf doch noch einige gibt, wissen darum und werden deshalb auch die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen wissen: als Investition in die Zukunft unserer Jugend. Deshalb: Spart nicht am Jungen Schauspiel, sondern klotzt - Ihr werten Politiker -, es wird uns alles zurückgegeben werden von den Heranwachsenden, wenn sie spielerisch erleben, wie Welt und Menschen zu verstehen und zu verändern sind.«
Was für ein glückliches Stück Stadt- und Theatergeschichte: Vom »Schweineschwänzchen des Erwachsenentheaters« zur vollständig anerkannten, eigenständigen und ordentlich ausgestatteten Säule eines »D’haus«, das sich als Gesamthaus für alle Schichten, Kulturen und Generationen weit öffnet!
Dank an alle für Engagement und Unterstützung, von der grandiosen kleinen Technikmannschaft unter ihrem »Räuberhauptmann« Michael Röther (seit 1987) bis zum leidenschaftlich spielenden Ensemble, vom Grundschüler bis zum Oberstufenlehrer, vom Intendanten bis zur Kassenfrau und vom Landtagsabgeordneten bis zum Aufsichtsratsvorsitzenden!
Lasst uns gemeinsam jede Anstrengung unternehmen, dass alle Kinder in dieser Gesellschaft auch weiterhin mit der Kunst eine lebenslange Liebesbeziehung eingehen dürfen. Es ist kein Luxus. Es ist notwendig. Wie sagt es der Gründervater Günther Beelitz?
»Das heute 40jährige Geburtstagskind ist insbesondere unter den heutigen gesellschaftspolitischen Entwicklungen nicht mehr wegzudenken. Nein, heute ist das Junge Schauspiel eine Voraussetzung für den Gesamtaspekt Düsseldorfer Schauspielhaus, und kluge Kulturpolitiker, von denen es ja in Düsseldorf doch noch einige gibt, wissen darum und werden deshalb auch die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen wissen: als Investition in die Zukunft unserer Jugend. Deshalb: Spart nicht am Jungen Schauspiel, sondern klotzt - Ihr werten Politiker -, es wird uns alles zurückgegeben werden von den Heranwachsenden, wenn sie spielerisch erleben, wie Welt und Menschen zu verstehen und zu verändern sind.«
Stefan Fischer-Fels — Düsseldorf, 22. Januar 2017