Same same but different
Ein Gesellschaftsspiel zu interkulturellen Geschlechterfragen
Unterschiedliche Lebensformen und heterogene Vorstellungen von Partnerschaft und Familie sind bereits heute gesellschaftliche Realität in Deutschland. Durch die Zuwanderung rund einer Million Menschen seit 2015 wird das Zusammenleben vielseitiger. Dabei werden häufiger Stimmen laut, die darauf hinweisen, dass die Vorstellungen von Gleichberechtigung weit auseinandergingen oder ignoriert würden.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus nimmt diese sowohl von links als auch von rechts sehr aufgeladene Debatte zum Anlass für ein Modellprojekt zur interkulturellen Geschlechterforschung. Seit Frühjahr dieses Jahres arbeitet die Bürgerbühne an der Produktion »Do you feel the same«. Parallel dazu ist das Bürger-Dinner zu Gast an verschiedenen Orten in der Stadt und lädt ein zu kontroversen Tischgesprächen über Körperbilder, Aufklärung und Partnerschaften in einer Gesellschaft im Wandel. Gerahmt wird die Inszenierung »Do you feel the same« durch Vorträge und Diskussionen über verschiedene Aspekte von Gleichberechtigung in einer multiperspektivischen Welt.
In Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus nimmt diese sowohl von links als auch von rechts sehr aufgeladene Debatte zum Anlass für ein Modellprojekt zur interkulturellen Geschlechterforschung. Seit Frühjahr dieses Jahres arbeitet die Bürgerbühne an der Produktion »Do you feel the same«. Parallel dazu ist das Bürger-Dinner zu Gast an verschiedenen Orten in der Stadt und lädt ein zu kontroversen Tischgesprächen über Körperbilder, Aufklärung und Partnerschaften in einer Gesellschaft im Wandel. Gerahmt wird die Inszenierung »Do you feel the same« durch Vorträge und Diskussionen über verschiedene Aspekte von Gleichberechtigung in einer multiperspektivischen Welt.
In Kooperation mit dem zakk – Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation.
Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung:
Veranstaltungsüberblick
28.6. Stadtbücherei Rath
19:00 Uhr
Bürger-Dinner zu Gast – Körper und Klischee
Gäste: Harun Güler (Videokünstler, Berlin), Boris Glatthaar (Chefredakteur Tattoo Erotika, Mannheim), Svetlana Chernyshova (Kunsthistorikerin, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Moderation: Marion Troya, Stefan Fischer-Fels, Christof Seeger-Zurmühlen
Bürger-Dinner zu Gast – Körper und Klischee
Gäste: Harun Güler (Videokünstler, Berlin), Boris Glatthaar (Chefredakteur Tattoo Erotika, Mannheim), Svetlana Chernyshova (Kunsthistorikerin, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Moderation: Marion Troya, Stefan Fischer-Fels, Christof Seeger-Zurmühlen

Bürger-Dinner — Foto: Sebastian Hoppe
23.10. Münsterstraße 446 — Studio
19:00 Uhr
Uraufführung »Do you feel the same?«
Uraufführung »Do you feel the same?«
Für die Dauer eines Theaterabends kommen acht Hausbewohner wie in einem Reigen zusammen. Ein kurzer Blick auf die Klingelschilder genügt, um zu wissen, dass es sich um eine ganz normale Hausgemeinschaft handelt, wie sie in jeder Straße dieser Stadt zu finden ist. Es sind Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Sozialisierung und Weltanschauung. Menschen, deren Heimat am Rhein liegt oder auch tausende Kilometer entfernt. Sie sind hier zuhause und wohnen Wand an Wand, begegnen sich beim alltäglichen Gang zum Briefkasten oder im Fahrradkeller. Doch dieser Abend ist alles andere als normal: Die Nachbarn sprechen über Liebe, Sexualität und sich verändernde Geschlechterrollen. Es fängt mit einem kleinen Missverständnis an, geht mit großer Selbstverständlichkeit weiter und dreht sich am Ende um eine der ältesten Fragen der Welt. Ob sich die bisher nur flüchtig miteinander bekannten Nachbarn am nächsten Morgen noch in die Augen schauen können, wissen sie nicht. In dieser einen Nacht aber geht es nur darum, mit nackter Seele tanzen zu dürfen, um herauszufinden: Do you feel the same?
Eine Produktion der Bürgerbühne am Düsseldorfer Schauspielhaus in Koproduktion mit dem Künstlerkollektiv projekt.il und zakk - Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation. Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW sowie im Rahmen des Projekts »same same but different« durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Eine Produktion der Bürgerbühne am Düsseldorfer Schauspielhaus in Koproduktion mit dem Künstlerkollektiv projekt.il und zakk - Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation. Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW sowie im Rahmen des Projekts »same same but different« durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
28.10. Münsterstraße 446 — Studio
9.11. Zentralbibliothek
19:00 Uhr
Bürger-Dinner zu Gast – Sex und Aufklärung International
Bürger-Dinner zu Gast – Sex und Aufklärung International
11.11. Münsterstraße 446 — Studio
18:30 Uhr
Vortrag von Levent Konca (Heroes/Berlin)
Vortrag von Levent Konca (Heroes/Berlin)
»Wann ist ein Mann ein Mann? Männlichkeitsbilder & männliche Sexualität in Zeiten sich wandelnder Geschlechterrollen«
19 Uhr
Vorstellung »Do you feel the same? – Ein interkultureller Liebesreigen«
Vorstellung »Do you feel the same? – Ein interkultureller Liebesreigen«
Anschl. Publikumsgespräch mit Mitgliedern der Produktion und Levent Konca
2.12. Münsterstraße 446 — Studio
18:30 Uhr Einführungsvortrag
19 Uhr
Vorstellung »Do you feel the same? – Ein interkultureller Liebesreigen«
anschl. Publikumsgespräch
21 Uhr Konzert »United with Music and Respect« und Party
Am 2.12. rocken im Anschluss an die Vorstellung von »Do you feel the same?« die internationalen Musiker von United with Music and Respect die Münsterstraße 446. Mit dabei sind Khater Dawa & Band, Family Xeli, Sound of Freedom 03 und Jazebeh. Das Konzert wird organisiert vom ABA Fachverband und von Björn Frahm, in Kooperation mit der Diakonie Düsseldorf, unterstützt durch das Land NRW.
Vorstellung »Do you feel the same? – Ein interkultureller Liebesreigen«
anschl. Publikumsgespräch
21 Uhr Konzert »United with Music and Respect« und Party
Am 2.12. rocken im Anschluss an die Vorstellung von »Do you feel the same?« die internationalen Musiker von United with Music and Respect die Münsterstraße 446. Mit dabei sind Khater Dawa & Band, Family Xeli, Sound of Freedom 03 und Jazebeh. Das Konzert wird organisiert vom ABA Fachverband und von Björn Frahm, in Kooperation mit der Diakonie Düsseldorf, unterstützt durch das Land NRW.
4.12. Münsterstraße 446 — Café Eden
19 Uhr
World Café – Provokation Gleichberechtigung?
Gäste: Khola Maryam Hübsch (Autorin), Armaghan Naghipour (DeutschPlus e.V. – Initiative für eine plurale Republik), Nina Göddertz (TU Dortmund)
World Café – Provokation Gleichberechtigung?
Gäste: Khola Maryam Hübsch (Autorin), Armaghan Naghipour (DeutschPlus e.V. – Initiative für eine plurale Republik), Nina Göddertz (TU Dortmund)

Café Eden — Foto: Sebastian Hoppe
Einerseits gesamtgesellschaftliches Ziel, andererseits im Spannungsfeld von Gender-Debatte und Integrationsdiskurs, ist das Thema Gleichberechtigung immer wieder Spott und populistischen Provokationen ausgesetzt. In diesem World Café am 4.12. im Rahmen von Café Eden diskutieren drei Expertinnen, darunter die streitbare Autorin Khola Maryam Hübsch, die im Kontext der Kopftuchdebatte die Frage aufwarf, wie frei und gleichberechtigt Frauen in einer sexualisierten Gesellschaft eigentlich wirklich sind. Als Vertreterin der Initiative DeutschPlus macht sich die Anwältin Armaghan Naghipour für ein Einwanderungsgesetz stark, und Nina Göddertz von der TU Dortmund beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Konstruktion von Geschlecht in der frühen Kindheit.
6.12. zakk
19 Uhr
Bürger-Dinner zu Gast — Beziehungsweise – Ehe und Partnerschaft
Bürger-Dinner zu Gast — Beziehungsweise – Ehe und Partnerschaft
15.12. Münsterstraße 446 — Studio
18:30 Uhr
Einführung von Michaela Schmitt-Reiners (Verband binationaler Familien und Partnerschaften)
Einführung von Michaela Schmitt-Reiners (Verband binationaler Familien und Partnerschaften)
19 Uhr
Vorstellung »Do you feel the same? – Ein interkultureller Liebesreigen«
Vorstellung »Do you feel the same? – Ein interkultureller Liebesreigen«

Do you feel the same? — Foto: David Baltzer
Anschl. Publikumsgespräch mit Mitgliedern der Produktion und Michaela Schmitt-Reiners
Projektskizze
Same same but different – Ein Gesellschaftsspiel zu interkulturellen Geschlechterfragen
Laut Artikel 3 des Grundgesetzes ist jeder Mensch gleich und darf nicht wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Unterschiedliche Lebensformen und heterogene Vorstellungen von Partnerschaft und Familie sind bereits heute gesellschaftliche Realität in Deutschland. Durch die Zuwanderung rund einer Million Menschen mit Fluchterfahrungen seit 2015 wird das Zusammenleben vielseitiger. Dabei werden immer häufiger Stimmen laut, die darauf hinweisen, dass die Vorstellungen von Gleichberechtigung weit auseinander gingen oder ignoriert würden.
Dabei widerlegt dies eine gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Ende 2016. Sie besagt, dass ein Großteil der Zuwanderer Demokratie und Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau befürworten.
Ungeachtet aller eigenen gesellschaftlichen Widersprüche wird also die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Deutschland vor allem dann gerne als gegeben vorausgesetzt, wenn sie der kulturellen Abgrenzung nach außen dient, besonders häufig von der des Islam. Ob Kopftuchdebatte oder die Silvesternacht von Köln – eine pauschal unterstellte Ungleichberechtigung muslimischer Frauen und ein kulturell begründeter Chauvinismus muslimischer Männer werden zu ausschließenden Argumenten in populistisch geführten Integrationsdebatten.
Die polarisierte „Flüchtlingsdebatte“ bildet dabei aktuell eine neue und durchaus problematische Folie für das Thema Gleichstellung, das gleichzeitig flankiert wird von der aggressiven Ablehnung pluralistischer Geschlechterbilder und Genderforschung durch rechtspopulistische Positionen. So dient das Thema Gleichstellung als Argument für die Ausgrenzung anderer Kulturen einerseits und die Marginalisierung pluralistischer Geschlechterbilder und Lebensformen andererseits, wird für eine kulturelle Abgrenzung nach außen und nach innen instrumentalisiert.
Auf diese Weise ist die Gleichstellung der Geschlechter zwar einerseits eine Konstante in der medialen Berichterstattung, doch wird andererseits ein offener und vertrauensvoller Dialog auf Augenhöhe über unterschiedliche Vorstellungen von Partnerschaft und Gleichberechtigung ohne pauschale Zuweisungen immer schwieriger. So ist die Frage nach dem Miteinander der Geschlechter zwar auch ein Aspekt der Integrationsdebatte, doch verdient sie weit darüber hinaus eine breitere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema, das in viele Richtungen blickt und dabei auch die eigenen Widersprüche und Herausforderungen in den Blick nimmt.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus nimmt diese emotional aufgeladene Debatte zum Anlass für ein Modellprojekt zur interkulturellen Aufklärung. Mit künstlerischen Methoden und Diskursformaten erforscht das Projekt zeitgenössische Geschlechterbilder, Vorstellungen von Partnerschaft und Gleichberechtigung, stellt Fragen und sucht nach Schnittmengen. Es setzt so den Rahmen für einen offenen, kontroversen aber fairen Diskurs.
Welche Vorstellungen von Sexualität, Partnerschaft und Gleichberechtigung haben wir? Welche Zwänge und Ängste behindern uns? Welche Schnittmengen verbinden uns? Wo sind die Unterschiede und wo die Gemeinsamkeiten? Was ist privat und was öffentlich? Wen lassen wir mitreden wenn es um unsere Privatsphäre geht? Und worüber müssen wir wirklich sprechen?
Unterschiedliche Lebensformen und heterogene Vorstellungen von Partnerschaft und Familie sind bereits heute gesellschaftliche Realität in Deutschland. Durch die Zuwanderung rund einer Million Menschen mit Fluchterfahrungen seit 2015 wird das Zusammenleben vielseitiger. Dabei werden immer häufiger Stimmen laut, die darauf hinweisen, dass die Vorstellungen von Gleichberechtigung weit auseinander gingen oder ignoriert würden.
Dabei widerlegt dies eine gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Ende 2016. Sie besagt, dass ein Großteil der Zuwanderer Demokratie und Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau befürworten.
Ungeachtet aller eigenen gesellschaftlichen Widersprüche wird also die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Deutschland vor allem dann gerne als gegeben vorausgesetzt, wenn sie der kulturellen Abgrenzung nach außen dient, besonders häufig von der des Islam. Ob Kopftuchdebatte oder die Silvesternacht von Köln – eine pauschal unterstellte Ungleichberechtigung muslimischer Frauen und ein kulturell begründeter Chauvinismus muslimischer Männer werden zu ausschließenden Argumenten in populistisch geführten Integrationsdebatten.
Die polarisierte „Flüchtlingsdebatte“ bildet dabei aktuell eine neue und durchaus problematische Folie für das Thema Gleichstellung, das gleichzeitig flankiert wird von der aggressiven Ablehnung pluralistischer Geschlechterbilder und Genderforschung durch rechtspopulistische Positionen. So dient das Thema Gleichstellung als Argument für die Ausgrenzung anderer Kulturen einerseits und die Marginalisierung pluralistischer Geschlechterbilder und Lebensformen andererseits, wird für eine kulturelle Abgrenzung nach außen und nach innen instrumentalisiert.
Auf diese Weise ist die Gleichstellung der Geschlechter zwar einerseits eine Konstante in der medialen Berichterstattung, doch wird andererseits ein offener und vertrauensvoller Dialog auf Augenhöhe über unterschiedliche Vorstellungen von Partnerschaft und Gleichberechtigung ohne pauschale Zuweisungen immer schwieriger. So ist die Frage nach dem Miteinander der Geschlechter zwar auch ein Aspekt der Integrationsdebatte, doch verdient sie weit darüber hinaus eine breitere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema, das in viele Richtungen blickt und dabei auch die eigenen Widersprüche und Herausforderungen in den Blick nimmt.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus nimmt diese emotional aufgeladene Debatte zum Anlass für ein Modellprojekt zur interkulturellen Aufklärung. Mit künstlerischen Methoden und Diskursformaten erforscht das Projekt zeitgenössische Geschlechterbilder, Vorstellungen von Partnerschaft und Gleichberechtigung, stellt Fragen und sucht nach Schnittmengen. Es setzt so den Rahmen für einen offenen, kontroversen aber fairen Diskurs.
Welche Vorstellungen von Sexualität, Partnerschaft und Gleichberechtigung haben wir? Welche Zwänge und Ängste behindern uns? Welche Schnittmengen verbinden uns? Wo sind die Unterschiede und wo die Gemeinsamkeiten? Was ist privat und was öffentlich? Wen lassen wir mitreden wenn es um unsere Privatsphäre geht? Und worüber müssen wir wirklich sprechen?