Stefan Kaegi
Rimini Protokoll
Stefan Kaegi inszeniert in verschiedensten Konstellationen dokumentarische Theaterstücke, Hörspiele und Stadtrauminszenierungen, die oft wirtschaftliche Verflechtungen auf eine menschliche Komponente herunterbrechen. So tourte Kaegi mit zwei bulgarischen Lastwagenfahrern und einem umgebauten LKW durch die Welt, inszenierte 10.000 Heuschrecken im Schauspielhaus Zürich sowie fünf Öl-Experten aus Kasachstan. Zurzeit ist seine Audiotour »Remote X« in Moskau, Berlin und London zu sehen. Am théâtre Vidy in Lausanne inszenierte Kaegi »Nachlass« mit Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben. Gemeinsam mit Helgard Haug und Daniel Wetzel arbeitet Kaegi unter dem Label Rimini Protokoll, das 2011 mit dem silbernen Löwen für Theater an der Biennale in Venedig ausgezeichnet wurde. Zuletzt inszenierte Rimini Protokoll das Multi-Player-Video-Stück »Situation Rooms« über den globalen Waffenhandel, sowie das kleine transportable Gesellschaftsspiel »Hausbesuch Europa«. Im Hamburger Schauspielhaus war die Simulation einer »Weltklimakonferenz« zu sehen. In Kanada inszeniert Rimini Protokoll demnächst »100% Montreal« mit 100 nach statistischen Kriterien ausgewählten Vertretern ihrer Stadt. Im Ruhrgebiet kuratierte Rimini Protokoll zuletzt ein Jahr lang »Truck Tracks Ruhr«, und in Santiago de Chile wurden hunderte von Erinnerungen an die Zeit unter Pinochet zur »App Recuerdos« programmiert.