To Do or Not to Do
— Gespräch mit den Turbo Pascal Performer*innen

Foto: Sandra Then
Was steht auf Ihrer To-do-Liste? Was davon machen Sie gerne? Was würden Sie am liebsten abgeben? Im Schauspielhausfoyer lädt Sie das Theaterkollektiv Turbo Pascal ein, über den Wert von Arbeit zu diskutieren. Dramaturg Lasse Scheiba und die Performer*innen Angela Löer, Frank Oberhäußer, Eva Plischke und Margret Schütz beschreiben, warum sich damit der Blick auf Ihre To-Do-Liste ändern könnte.
In der Inszenierung »To Do or Not to Do« verwandelt sich das Foyer des Düsseldorfer Schauspielhaus in einen utopischen Co-Working-Space. Aber hier geht es nicht darum, etwas zu schaffen, Mails zu beantworten oder Exceltabellen auszufüllen, sondern gemeinsam mit anderen Zuschauer*innen über den Wert und die Sinnhaftigkeit von Arbeit nachzudenken und zu diskutieren. Denn in der interaktiven Inszenierung des Theaterkollektivs Turbo Pascal können Sie sich live an dem Geschehen beteiligen. Zum Beispiel führt Sie eine Stimme an Ihrem Telefon durch das wunderschöne Foyer, in der Chill-Out-Area können Sie auf Sitzsäcken das Prinzip des »Flachliegens« kennenlernen, mit Blick auf den Hofgarten ordnen Sie ihre Prioritäten neu und ganz oben von der Galerie verschiebt sich die Perspektive auf unseren alltäglichen Fleiß.
Zwischen den Aktionen geben die Performer*innen Einblicke in die To-do-Listen und Arbeitsabläufe von Düsseldorfer*innen. Aus vorab geführten Straßeninterviews mit stadtbekannten Persönlichkeiten und Konzernchefs entsteht ein Bild unserer heutigen Arbeitsideologie. Wieso ist Baufinanzierung eine sinnvolle Tätigkeit? Was macht eine Portfolio-Koordinatorin? Und wie verbringt unser Oberbürgermeister seinen Tag?
Im Gespräch mit dem Dramaturgen Lasse Scheiba beschreiben die Performer*innen Angela Löer, Frank Oberhäußer, Eva Plischke und Margret Schütz, was das Publikum erwartet und wieso gerade nach Corona ihr Ansatz der partizipativen Inszenierung so viele Anhänger*innen findet.
In der Inszenierung »To Do or Not to Do« verwandelt sich das Foyer des Düsseldorfer Schauspielhaus in einen utopischen Co-Working-Space. Aber hier geht es nicht darum, etwas zu schaffen, Mails zu beantworten oder Exceltabellen auszufüllen, sondern gemeinsam mit anderen Zuschauer*innen über den Wert und die Sinnhaftigkeit von Arbeit nachzudenken und zu diskutieren. Denn in der interaktiven Inszenierung des Theaterkollektivs Turbo Pascal können Sie sich live an dem Geschehen beteiligen. Zum Beispiel führt Sie eine Stimme an Ihrem Telefon durch das wunderschöne Foyer, in der Chill-Out-Area können Sie auf Sitzsäcken das Prinzip des »Flachliegens« kennenlernen, mit Blick auf den Hofgarten ordnen Sie ihre Prioritäten neu und ganz oben von der Galerie verschiebt sich die Perspektive auf unseren alltäglichen Fleiß.
Zwischen den Aktionen geben die Performer*innen Einblicke in die To-do-Listen und Arbeitsabläufe von Düsseldorfer*innen. Aus vorab geführten Straßeninterviews mit stadtbekannten Persönlichkeiten und Konzernchefs entsteht ein Bild unserer heutigen Arbeitsideologie. Wieso ist Baufinanzierung eine sinnvolle Tätigkeit? Was macht eine Portfolio-Koordinatorin? Und wie verbringt unser Oberbürgermeister seinen Tag?
Im Gespräch mit dem Dramaturgen Lasse Scheiba beschreiben die Performer*innen Angela Löer, Frank Oberhäußer, Eva Plischke und Margret Schütz, was das Publikum erwartet und wieso gerade nach Corona ihr Ansatz der partizipativen Inszenierung so viele Anhänger*innen findet.

Foto: Sandra Then
Lasse: In eurer Inszenierung geht es um unsere heutige Arbeitswelt. Ausgehend von diesem Thema seid ihr auf To-do-Listen gekommen. Hilfreiche, aber vielleicht nicht so beliebte Begleiter in unserem Alltag. Warum gerade der Zugriff über To-Do Listen?
Angela: Wie leben wir? Womit verbringen wir unsere Zeit? Was gibt es für Unterschiede in der Arbeit? Diese Fragen standen am Anfang unserer Konzeption. Dann gab es die Idee, To-Do-Listen als konkreten Aufhänger zu nutzen.
Margret: Die To-Do-Liste ist etwas, das jeder kennt. Nach To-Dos zu fragen, ist eine niedrigschwellige Art und Weise mit dem Publikum in Austausch zu treten.
Angela: Natürlich geht es um den gesellschaftlichen Wert von (Erwerbs-)Arbeit. Aber auch immer wieder um Düsseldorf. Wir haben im Rahmen unserer Proben eine Stadtrecherche gemacht und mit vielen Düsseldorfer*innen, auch stadtbekannten Persönlichkeiten oder Konzernchefs, über ihre To-Dos und Tagesabläufe gesprochen. Was in der Inszenierung dann wirklich passiert, hängt aber auch vom Publikum ab.
Lasse: Genau, denn der Untertitel der Inszenierung lautet »Eine interaktive Performance über die Tätigkeiten einer Stadt«. Wieso arbeitet ihr interaktiv und hebt die Trennung zwischen Publikum und Bühne auf?
Frank: Wir haben die vergangenen zwei Jahre durch Corona erlebt, dass bestimmte Strukturen in der Arbeitswelt, die ganz fest gefügt schienen, sich schnell verschieben können. Plötzlich haben sich Möglichkeitsräume geöffnet. Für viele hat sich das Verhältnis zur Arbeit verändert. Manche haben bemerkt, wie schön es sein kann, mehr Zeit zu Hause zu verbringen, weniger Meetings zu haben oder sich den Tag selbstständig einzuteilen.
Eva: Oder andersherum: Ich brauche eine viel bessere Absicherung oder ich will doch etwas ganz anderes machen. Diesen Fragen möchten wir im Zusammenspiel mit anderen nachzugehen.
Frank: Wer Lust hat darüber nachzudenken, welche Rolle Erwerbsarbeit in unserem Leben spielt, der oder die sollte vorbeikommen.
Lasse: Was zeichnet eure Arbeiten aus?
Margret: Wir kreieren ein Theater als Begegnungs- und Versammlungsort.
Eva: Wobei es uns nicht um die Begegnung um der Begegnung willen geht. Als Kollektiv setzen wir uns mit gesellschaftlichen Prozessen und Dynamiken auseinander. Und diese Beschäftigung erweitern wir mit unserem Publikum und schaffen einen kollektiven Raum im Theater für Fragen, die uns alle beschäftigen. Es geht darum, einen Schritt rauszutreten aus den ganzen To-Dos und sich das aus der Distanz und auch im Dialog mit anderen anders anzugucken. Es geht auch darum, Wünsche und Möglichkeiten zu entdecken.
Margret: Und jetzt sind wir natürlich gespannt, wie das Düsseldorfer Publikum auf diese Theaterform reagieren wird.
Angela: Wie leben wir? Womit verbringen wir unsere Zeit? Was gibt es für Unterschiede in der Arbeit? Diese Fragen standen am Anfang unserer Konzeption. Dann gab es die Idee, To-Do-Listen als konkreten Aufhänger zu nutzen.
Margret: Die To-Do-Liste ist etwas, das jeder kennt. Nach To-Dos zu fragen, ist eine niedrigschwellige Art und Weise mit dem Publikum in Austausch zu treten.
Angela: Natürlich geht es um den gesellschaftlichen Wert von (Erwerbs-)Arbeit. Aber auch immer wieder um Düsseldorf. Wir haben im Rahmen unserer Proben eine Stadtrecherche gemacht und mit vielen Düsseldorfer*innen, auch stadtbekannten Persönlichkeiten oder Konzernchefs, über ihre To-Dos und Tagesabläufe gesprochen. Was in der Inszenierung dann wirklich passiert, hängt aber auch vom Publikum ab.
Lasse: Genau, denn der Untertitel der Inszenierung lautet »Eine interaktive Performance über die Tätigkeiten einer Stadt«. Wieso arbeitet ihr interaktiv und hebt die Trennung zwischen Publikum und Bühne auf?
Frank: Wir haben die vergangenen zwei Jahre durch Corona erlebt, dass bestimmte Strukturen in der Arbeitswelt, die ganz fest gefügt schienen, sich schnell verschieben können. Plötzlich haben sich Möglichkeitsräume geöffnet. Für viele hat sich das Verhältnis zur Arbeit verändert. Manche haben bemerkt, wie schön es sein kann, mehr Zeit zu Hause zu verbringen, weniger Meetings zu haben oder sich den Tag selbstständig einzuteilen.
Eva: Oder andersherum: Ich brauche eine viel bessere Absicherung oder ich will doch etwas ganz anderes machen. Diesen Fragen möchten wir im Zusammenspiel mit anderen nachzugehen.
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Eva: Wobei es uns nicht um die Begegnung um der Begegnung willen geht. Als Kollektiv setzen wir uns mit gesellschaftlichen Prozessen und Dynamiken auseinander. Und diese Beschäftigung erweitern wir mit unserem Publikum und schaffen einen kollektiven Raum im Theater für Fragen, die uns alle beschäftigen. Es geht darum, einen Schritt rauszutreten aus den ganzen To-Dos und sich das aus der Distanz und auch im Dialog mit anderen anders anzugucken. Es geht auch darum, Wünsche und Möglichkeiten zu entdecken.
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