»Die Nacht so groß wie wir«
— Rollenkonstellation
Die erste Stadt:Kollektiv-Premiere der Spielzeit 22/23 ist »Die Nacht so groß wie wir« von Sarah Jäger. Der Roman, der die Nacht nach dem Abitur behandelt und für den Jugendliteraturpreis nominierten war, wird von zehn Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren auf die Bühne gebracht. Regie der Uraufführung führt die Berliner Regisseurin Salome Dastmalchi. Ihre Inszenierung wechselt rasant zwischen Übermut, Vergangenheitsbewältigung und Gestaltungswillen und arbeitet mit großen Bildern, feinem Humor und emotionaler Tiefe. Das Spannende an ihrer Setzung: Jede Rolle wird von zwei Spieler*innen verkörpert! Wie die Jugendlichen ihre Rollen wahrnehmen und worauf sie sich freuen, können Sie hier nachlesen.
Fotos: Sandra Then
Fotos: Sandra Then

Henrik Zuber, Amelie Wilkens
»Habs einfach gemacht. Dann ist das Leben sowieso am besten. Wenn man nicht großartig drüber nachdenken muss.« — aus »Die Nacht so groß wie wir«
Ich erkenne mich tatsächlich an vielen Stellen in Bo wieder. Durch sein Ungeheuer fällt es ihm manchmal schwer, Halt im Leben zu finden und oft weiß er gar nicht so richtig, wohin mit seinen Gefühlen. Außerdem mag ich an ihm, dass er total cool drauf ist, sich nicht einschüchtern lässt und sich nicht immer ernst nimmt. — Amelie Wilkens
Ich finde die emotionale Vielseitigkeit meines Charakters sehr interessant. Sie eröffnet mir viele Möglichkeiten, seine Geschichte auf der Bühne zu erzählen. — Henrik Zuber
Ich erkenne mich tatsächlich an vielen Stellen in Bo wieder. Durch sein Ungeheuer fällt es ihm manchmal schwer, Halt im Leben zu finden und oft weiß er gar nicht so richtig, wohin mit seinen Gefühlen. Außerdem mag ich an ihm, dass er total cool drauf ist, sich nicht einschüchtern lässt und sich nicht immer ernst nimmt. — Amelie Wilkens
Ich finde die emotionale Vielseitigkeit meines Charakters sehr interessant. Sie eröffnet mir viele Möglichkeiten, seine Geschichte auf der Bühne zu erzählen. — Henrik Zuber

Jorid Disteldorf, Adrian Geulen
»Vielleicht ist Maja unsere Johanna der Schulhöfe, und vielleicht ist das, was sie tut, ehrenhaft, weil sie die Welt verändern will. Vielleicht geht es nicht wirklich darum, gut zu sein, sondern nur die Welt gut zu machen, wenn es sein muss, mit aller Macht und über alle Köpfe hinweg.« — aus »Die Nacht so groß wie wir«
Ich erkenne mich in Maja wieder, weil ich auch sehr hartnäckig bin und auch wenn es stressig wird, nicht aufgebe meine Ziele und Träume zu erreichen. Dafür muss man oft sehr eigenständig sein und versuchen, nicht alles von anderen regeln zu lassen (z. B. von den Eltern). — Adrian Geulen
Wie Maja versuche auch ich, niemanden zu verletzen. Aber das klappt nicht so ganz. So wie bei Tolga und Maja. Dadurch, dass sie ihm den Betrug verschwiegen hat, hat sie ihn viel mehr verletzt, als wenn sie es ihm einfach erzählt hätte. — Jorid Disteldorf
Ich erkenne mich in Maja wieder, weil ich auch sehr hartnäckig bin und auch wenn es stressig wird, nicht aufgebe meine Ziele und Träume zu erreichen. Dafür muss man oft sehr eigenständig sein und versuchen, nicht alles von anderen regeln zu lassen (z. B. von den Eltern). — Adrian Geulen
Wie Maja versuche auch ich, niemanden zu verletzen. Aber das klappt nicht so ganz. So wie bei Tolga und Maja. Dadurch, dass sie ihm den Betrug verschwiegen hat, hat sie ihn viel mehr verletzt, als wenn sie es ihm einfach erzählt hätte. — Jorid Disteldorf

Alice Lefebvre, Emir Özdemir
»Wenn sich Pavlow einmal an einer Idee festgebissen hat, dann kriegt man ihn nicht mehr so schnell davon los, dann ist er wie ein Pitbull, der sich den Maulkorb abgerissen hat.« — aus »Die Nacht so groß wie wir«
Pavlow wirkt oberflächlich betrachtet wie ein richtiger Macho. Aber eigentlich hat er einen sehr weichen und traurigen Kern. — Emir Özdemir
An meiner Rolle gefällt mir besonders, dass sie sehr stark und präsent ist. Dass sie – so wie ich – impulsiv und entschlossen handelt, ohne große Überlegungen einfach macht. — Alice Lefebvre
Pavlow wirkt oberflächlich betrachtet wie ein richtiger Macho. Aber eigentlich hat er einen sehr weichen und traurigen Kern. — Emir Özdemir
An meiner Rolle gefällt mir besonders, dass sie sehr stark und präsent ist. Dass sie – so wie ich – impulsiv und entschlossen handelt, ohne große Überlegungen einfach macht. — Alice Lefebvre

Angelika Titz, Julia Manafzadeh
»Wenn mich jemand ansieht, den ich richtig mag, ja vielleicht sogar liebe, wenn sie mich ansehen und mit mir nach Ghana wollen oder zum entferntesten Stern der Galaxie oder in den Baumarkt, dann lautet meine Antwort ›ja‹, und es ist niemals eine Lüge, sie lautet immer ›ja‹, weil ich die Enttäuschung in ihren Blicken nicht ertragen kann, weil wir miteinander glücklich sein sollten.« — aus »Die Nacht so groß wie wir«
Ich mag an Suse besonders, dass sie immer für ihre Freund*innen da ist und sie nicht verurteilt. Sie würde alles tun für die Menschen, die sie liebt. Gleichzeitig hat sie Angst davor, sich zu abhängig von ihnen zu machen, weil sie sie wieder verlieren könnte. Suse trifft manchmal Entscheidungen, die egoistisch scheinen, aber im Endeffekt immer selbstlos sind. — Julia Manafzadeh
Suse schließt man sofort ins Herz. Wie kann man sie nicht mögen? Sie nutzt immer die Chance, Zeit mit ihren Lieblingsmenschen zu verbringen. Sie will ihre Freund*innen nicht enttäuschen. Dieses »Ja«-Sagen ist nicht immer gut, aber ich will mir trotzdem eine Scheibe davon abschneiden. Oft sage ich nicht nur »nein« zu anderen Menschen, sondern auch zu mir selbst. Suse gibt mir die Stärke öfter »ja« zu sagen. — Angelika Titz
Ich mag an Suse besonders, dass sie immer für ihre Freund*innen da ist und sie nicht verurteilt. Sie würde alles tun für die Menschen, die sie liebt. Gleichzeitig hat sie Angst davor, sich zu abhängig von ihnen zu machen, weil sie sie wieder verlieren könnte. Suse trifft manchmal Entscheidungen, die egoistisch scheinen, aber im Endeffekt immer selbstlos sind. — Julia Manafzadeh
Suse schließt man sofort ins Herz. Wie kann man sie nicht mögen? Sie nutzt immer die Chance, Zeit mit ihren Lieblingsmenschen zu verbringen. Sie will ihre Freund*innen nicht enttäuschen. Dieses »Ja«-Sagen ist nicht immer gut, aber ich will mir trotzdem eine Scheibe davon abschneiden. Oft sage ich nicht nur »nein« zu anderen Menschen, sondern auch zu mir selbst. Suse gibt mir die Stärke öfter »ja« zu sagen. — Angelika Titz

Humam Mohamad, Ecenaz Ökmen
»Tolga tanzt. Tolga tanzt, weil die Tanzfläche voll ist. Er hasst es, wenn Blicke auf ihn gerichtet sind. Die Zeugnisvergabe heute Morgen war Tolgas persönliche Hölle. Aber jetzt bewegt er sich zwischen den anderen. Fast schwerelos. Er ist ganz bei sich. Oder ganz woanders. Das weiß man bei Tolga nie so genau.« — aus »Die Nacht so groß wie wir«
Tolga ist tiefsinnig, schlau, sportlich und mutig. Tolga besitzt Selbstachtung und ist sensibel, aber er versucht, all seine Emotionen zu verstecken. Er ist innerlich sehr verletzt, aber auch sehr verrückt manchmal – das liebe ich an Tolga. — Humam Mohamad
Tolga gefällt mir sehr. Anfangs habe ich die Figur gar nicht verstanden. Es hat echt eine Weile gebraucht, bis ich nachvollziehen konnte, was er denkt und was er fühlt. Dadurch macht es mir umso mehr Spaß, mich in ihn hineinzuversetzen und bei der szenischen Arbeit neue Dinge über ihn und mich selbst herauszufinden. — Ecenaz Ökmen
Tolga ist tiefsinnig, schlau, sportlich und mutig. Tolga besitzt Selbstachtung und ist sensibel, aber er versucht, all seine Emotionen zu verstecken. Er ist innerlich sehr verletzt, aber auch sehr verrückt manchmal – das liebe ich an Tolga. — Humam Mohamad
Tolga gefällt mir sehr. Anfangs habe ich die Figur gar nicht verstanden. Es hat echt eine Weile gebraucht, bis ich nachvollziehen konnte, was er denkt und was er fühlt. Dadurch macht es mir umso mehr Spaß, mich in ihn hineinzuversetzen und bei der szenischen Arbeit neue Dinge über ihn und mich selbst herauszufinden. — Ecenaz Ökmen
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