Terror

Gerichtsdrama von Ferdinand von SchirachWiederaufnahme am 28. September 2016Central — Große BühneSchauspiel

Über das Stück

In seinem ersten Theaterstück stellt Ferdinand von Schirach die Frage nach der Würde des Menschen: Ein Passagierflug­zeug wurde von Terroristen gekapert, um einen Anschlag auf ein ausverkauftes Fußballstadion zu verüben. Die Menschen im Stadion konnten nur gerettet werden, weil der Pilot eines Kampfjets das Verkehrsflugzeug abschoss. Die Passagiere an Bord starben. Das Luftsicherheitsgesetz erlaubt auch bei Bedrohung nicht, ein entführtes Flugzeug abzuschießen. Nun steht der Bundeswehrpilot vor Gericht, weil er 164 Menschen getötet hat, um 70.000 Menschen zu retten. Es geht in diesem Prozess um grundsätzliche Fragen: War dies eine militärische Aktion? Wer trägt die Verantwortung? Darf Leben gegen Leben ab­gewogen werden? Ist die Würde des Menschen doch antastbar? Steht hier nur der Pilot der Bundeswehr vor Gericht? Das Ur­teil in diesem spannenden Gerichtsdrama wird vom Publikum im Theatersaal gefällt: Ist der Pilot schuldig oder unschuldig?

In seiner literarischen Arbeit, die sich auch mit Kriminalfällen beschäftigt, sucht der Strafverteidiger Ferdinand von Schirach nicht nach Tätern, sondern nach den Motiven für eine Tat. Mit über zwei Millionen verkauften Büchern führt er international die Bestsellerlisten an und wurde u.a. mit dem Kleist-Preis und dem Berliner Bären ausgezeichnet. Die britische Tageszeitung The Daily Telegraph nennt Ferdinand von Schirach »eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur«.

Am 9.12.2018 wurde in Vorstellung von »Terror« im Düsseldorfer Central die weltweit 500.000ste Zuschauerin in diesem Stück begrüßt.

»Terror« wird weltweit gespielt. Hier finden Sie die internationalen Urteile.

Besetzung

Vorsitzender Wolfgang Reinbacher
Lars Koch, Angeklagter Jonas Friedrich Leon­hardi, Moritz von Treuenfels
Biegler, Verteidiger Andreas Grothgar
Nelson, Staatsanwältin Nicole Heesters
Christian Lauterbach Lutz Wessel
Franziska Meiser Claudia Hübbecker, Viola Pobitschka
Wachtmeister Statisterie
Regie Kurt Josef Schildknecht
Bühne Heinz Hauser
Kostüme Kirsten Dephoff
Licht Wolfgang Wächter
Dramaturgie Dirk Diekmann
Theaterpädagogik Thiemo Hackel

Dauer

2 Stunden, 30 Minuten — eine Pause

Pressestimmen

Eine sehr kluge Inszenierung, die zum einen auf die Wirkungskraft der Sprache setzt und zum anderen auf die Schauspielkunst. Hier sind keine Pappfiguren am Agieren, keine Typen, wie wir sie aus Gerichtskriminalfilmen kennen, die nur Thesenträger sind, sondern wir erleben Menschen.
Deutschlandradio Kultur
Ein echtes Highlight. Zwei Stunden lang verfolgt das Publikum in atemloser Spannung das Gerichtsverfahren.
WDR2
Nicole Heesters und Moritz von Treuenfels liefern sich hartnäckige Rededuelle, Viola Pobitschka ist eine ergreifende Angehörige, Andreas Grothgar ein gewiefter Verteidiger und über allem thront Wolfgang Reinbacher als warmherziger Vorsitzender des Gerichts.
Rheinische Post
Regisseur Kurt Josef Schildknecht gibt dem Wort den Vorrang, stellt sich in den Dienst des Textes. Sein Konzept geht auf. Gut besetzt und stark gespielt sind die Figuren, allen voran Nicole Heesters, die ihre Verteidigerin des Grundgesetzes charismatisch und integer anlegt. Stehender Applaus für den anwesenden Autor, Schauspieler und Regie – und großer Diskussionsbedarf bei den Richtern dieses Abends.
Westdeutsche Zeitung
So macht er in seinem Stück die Staatsanwältin zu einer starken Figur, und Nicole Heesters spielt sie in Düsseldorf mit glänzender Souverenität aus.
WAZ / NRZ