Leonce und Lena

von Georg BüchnerPremiere am 9. Dezember 2023Schauspielhaus, Kleines HausStadt:Kollektiv

Termine

https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
So, 21.04. / 18:00 – 19:15
Stadt:KollektivBlauer Tag
von Georg Büchner Regie: Nora Schlocker
Schauspielhaus, Kleines Haus
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Mi, 15.05. / 20:00 – 21:15
Stadt:Kollektiv
von Georg Büchner Regie: Nora Schlocker
Schauspielhaus, Kleines Haus
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Über das Stück

Zwei Königskinder auf der Flucht. Sie lehnen ab, was die Welt für sie geplant hat. »Was wollen Sie von mir? Mich auf meinen Beruf vorbereiten?« Leonce will kein König werden, auch kein Wissenschaftler, Held oder Künstler – und auf keinen Fall ein nützliches Mitglied der Gesellschaft: »Mein Leben gähnt mich an, wie ein großer weißer Bogen Papier, den ich vollschreiben soll, aber ich bringe keinen Buchstaben heraus.« Auch Lena will selbst bestimmen, flieht im Brautschmuck vor der arrangierten Ehe, dem unbekannten Bräutigam: »Warum schlägt man einen Nagel durch zwei Hände, die sich nicht suchten?« Und ein alter König will nicht mehr und kann nichts mehr. Er ist in der größten Verwirrung und würde nichts lieber tun, als die Macht abgeben, seine Verantwortung für ein Volk übergeben, an das er sich (trotz Knoten im Taschentuch) einfach nicht mehr erinnern kann. Die Geschichte von Leonce und Lena ist schnell zu Ende erzählt: Auf der Flucht begegnen und verlieben sich die eigenwilligen Königskinder, kehren maskiert heim und werden anstelle des unauffindbaren Paares als Automaten getraut. Als die Masken fallen, müssen sie erkennen, dass sich das Vorgesehene erfüllt hat: »Das war die Flucht in das Paradies. Ich bin betrogen.«

Nora Schlocker kehrt mit dieser Arbeit ans Düsseldorfer Schauspielhaus zurück, wo sie von 2011 bis 2014 als Hausregisseurin gearbeitet hat. Mit 15 jungen Menschen und einem alten König wird sie das unheimliche Lustspiel des 22-jährigen Büchner voller Spielfreude und Weltschmerz neu entdecken. Was geschieht in der Begegnung mit einem erwachsenen Publikum? Fordert die provokative Haltlosigkeit des jungen Ensembles uns heraus oder zieht sie uns an? Muss man um diese Jugend Angst haben oder vor ihrem Nihilismus?

Besetzung

Leonce, Lena, Rosetta, Valerio, ein Diener und sie selbst Raphael Abilgaard, Lucie von Chamier, Adrian Geulen, Fynn Gregorius, Lotte Greiffenhagen, Sharjil Khawaja, Maxim Kirsa-Straubel, Robert Meyer Garcia, Julian Müller-Landsvik, Timuçin Ökmen, Maja Pindek Rabrenovic, Yeva Portnova, Elias Salman Dast Mozeh, Helena Schön, Amelie Wilkens
König Peter vom Reiche Popo Hartmut Misgeld / Barbara Tepe
Bühne und Kostüm Jana Findeklee und Joki Tewes
Mitarbeit Kostüm Maria Lucía Otálora Cebalos
Choreografie Sabina Perry
Dramaturgie Birgit Lengers

Dauer

1 Stunde 15 Minuten — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Aus Büchners geistreicher, zugleich witziger, sprachlich höchst schöpferischer Komödie hat Nora Schlocker das Bestmögliche für ihr Ensemble herausgeholt und noch ein bisschen mehr. Das Ensemble schlägt sich famos. Vor allem bei den Altersgenossinnen und -genossen im Publikum kam der etwas mehr als einstündige Abend gut an.
Rheinische Post
Von Komplexität und emotionaler Dichte, wie sie kaum je mit professionellen Schauspieler:innen erreicht wird. Nora Schlocker und den 15 Darsteller:innen ist ein Generationenporträt von heute gelungen mit Hilfe von damals.
Theater heute, 30.01.2024
Regisseurin Nora Schlocker erweckt Georg Büchners Lustspiel »Leonce und Lena« mit einem Ensemble aus 15 jungen Menschen und einem »alten König« im Licht der heutigen Zeit am Düsseldorfer Schauspielhaus zum Leben. Eine durchdachte Inszenierung, die psychische Zustände, Generationenkonflikte und Sinnfragen des Lebens in den Mittelpunkt stellt und mit dem Prozess des Erwachsenwerdens verbindet. Das dynamische Spiel der jungen Schauspieler:innen durchbricht regelmäßig die vierte Wand und arbeitet sich an Machtverhältnissen und Problemen des Erwachsenwerdens ab. Die Darsteller:innen denken nach, philosophieren, spinnen rum, rebellieren oder bekommen auch mal einen Tobsuchtsanfall, weil der Verschluss des Kleids klemmt.
junge bühne
Sie singen, sie tanzen Ballett, sie schreien, sind mal melancholisch und dann wieder heftig drauf, und zeigen dabei ein beeindruckend großartiges Talent für die Bühne: 15 Jugendliche beherrschen mit einem mitreißenden Wechsel von Frustschrei und leisen Tönen die Bühne bei einer Adaption von Georg Büchners »Leonce und Lena« vom Stadt:Kollektiv im Düsseldorfer Schauspielhaus. Langer Jubel und Applaus vor allem für die jungen wirklich talentierten Darsteller:innen.
Neue Düsseldorfer Online Zeitung
Bis auf den alten König Peter werden alle Rollen von Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 24 Jahren gespielt. Und das mit einer unglaublichen Wucht und Dringlichkeit! In einer neu bearbeitenden Textfassung vermischen sich poetische Büchner-Texte mit heutigen Gedanken der Jugendlichen, werden dadurch so authentisch wie selten. Wunderbare Regieeinfälle und traumhafte Bilder, die auch nach dem Stück noch lange haften bleiben. Bühne und Kostüme, sowie Gesang und Tanz erschaffen eine Atmosphäre voller Poesie und Melancholie.
kultur.nrw