Gilgamesh

Epos übertragen von Raoul SchrottPremiere am 15. September 2016An unterschiedlichen Orten in der StadtSchauspiel

Über das Stück

Das Epos von Gilgamesh ist fast so alt wie unsere Zivilisation. Es entstand vor fünftausend Jahren im heutigen Gebiet Syriens und des Irak. Im 19. Jahrhundert fand man es, notiert auf Tontafeln, in den Trümmern der Bibliothek von Ninive. König Gilgamesh herrscht über die Stadt Uruk, tyrannisiert deren Bürger und führt ein grausames Regime. Seine Untertanen klagen ihn bei den Göttern an, die Enkidu erschaffen, einen Gegenspieler des Königs, der ihn in seine Schranken weisen soll. Es ist der Beginn einer Freundschaft und einer abenteuerlichen Reise, die ans Ende der Welt führt. Die Geschichte von einem, der auszieht, um das Geheimnis der Unsterblichkeit zu lüften – und den Sinn des Lebens findet.

Roger Vontobel gehört zu den prägenden Regisseuren seiner Generation. Er inszenierte u.a. in Hamburg, München, Frankfurt, Bochum und Dresden.

Besetzung

Gilgamesh, König von Uruk Christian Erdmann
Enkidu, Gefährte Gilgameshs André Kaczmarczyk, Takao Baba
Ninsun, Gilgameshs Mutter Michaela Steiger
Shamhat, eine Hure Minna Wündrich
Shangashu, ein Jäger / Humbaba Florian Lange
Chor Takao Baba, Sergej Czepurnyi, Sefa Demirbas, Christian Erdmann, André Kaczmarczyk, Yasin Kamat, Florian Lange, Rebecca Seidel, Michaela Steiger, Minna Wündrich
Tänzer Sefa Demirbas, Yasin Kamat
Musiker Daniel Murena, Manuela Rzytki, Martin Tagar
Kostüm Ellen Hofmann
Musik Murena Murena
Choreografie Takao Baba
Licht Jean-Mario Bessière
Dramaturgie Robert Koall
Theaterpädagogik Matin Soofipour

Dauer

1 Stunde 50 Minuten — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Ein ganz grandioser Einstieg. Diese Rückkehr von Theater zum Geschichtenerzählen inmitten in der Stadt. Man kann in Düsseldorf kaum vorbeigehen ohne hineingesogen zu werden. Düsseldorf wird diese Stadt Uruk, eine total tolle Aussage, vielleicht auch für diese Intendanz. Ein toller Abend.
Deutschlandradio Kultur
Furioser Auftakt für die Intendanz von Wilfried Schulz am Düsseldorfer Schauspielhaus: Eine neue Ära beginnt. Zum umjubelten Mittelpunkt des Abends wird Christian Erdmann in der Titelrolle. [...] Extralang anhaltende Ausschläge auf dem Applausometer. Düsseldorf darf wieder auf Holz klopfen.
Neue Rhein Zeitung
Schauspiel startet mit starkem Spektakel. Roger Vontobel inszeniert mit Wucht, Witz und Sinn für die Stadt. Der Zirkus steht auf der Kö Nummer 1. Daran lassen Regisseur und Theater keinen Zweifel.
Westdeutsche Zeitung
Ein Theater hat sich der Stadt geöffnet, die so lange mit ihrem Schauspielhaus gefremdelt hat. Ein berührender Moment ist das für Düsseldorf. [...] Bemerkenswert, wie Christian Erdmann mit ironischen Brechungen arbeitet, ohne seine Figur zu verraten, wie er Gilgamesh als modernen Zyniker spielt, als arroganten, selbstverliebten Macho, der auf den Rat der Ältesten und die Macht der Götter pfeift.
Rheinische Post
Denn der Ort der Aufführung ist ein luftiges weißes Zirkuszelt, in das ohnehin die Geräusche der Stadt dringen, der Verkehrslärm, auch mal das Knattern eines Hubschraubers. Das macht die Sache aber auch spannend, weil Theater hier nicht in einem abgeschlossenen Raum stattfindet, sondern mit der Stadt zu tun hat, auch wenn die hereinlärmt. [...] Ein prächtiges Bild eines freilaufenden Schauspielers in einer aufgeräumten Stadt.
Süddeutsche Zeitung
Roger Vontobel und sein Team gemeinden »Gilgamesh« also erfolgreich in anspruchsvolles Unterhaltungstheater ein. Abgerundet wird dieser gelungene Intendanzstart durch die Öffnung des Abends zur Stadt hin – Gilgameshs Weltreise endet in Düsseldorf. Ein Anfang für ein starkes, geerdetes Schauspielhaus ist gemacht.
Die deutsche Bühne online
Eine ferne Geschichte von archaischer Kraft und animalischer Gewalt, auch wenn zeitlose Themen wie Liebe und Freundschaft, Macht und Läuterung sie durchziehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung