Cabaret

Musical von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb — nach den »Berlin Stories« von Christopher IsherwoodPremiere am 5. November 2022 Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel

Termine

https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Fr, 05.04. / 19:30 – 22:30
Schauspiel
Musical von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb — nach den »Berlin Stories« von Christopher Isherwood Regie: André Kaczmarczyk
Schauspielhaus, Großes Haus
Die Tagesbesetzung können Sie an der Kasse erfragen.
Ausverkauft! Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Karten
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Sa, 27.04. / 19:30 – 22:30
Schauspiel
Musical von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb — nach den »Berlin Stories« von Christopher Isherwood Regie: André Kaczmarczyk
Schauspielhaus, Großes Haus
Die Tagesbesetzung können Sie an der Kasse erfragen.
With English surtitles
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Über das Stück

Berlin 1929: Die Metropole kocht wie ein Hexenkessel, in dem sich die unterschiedlichsten Lebensentwürfe und -stile, Ideologien, Parteien und Splittergruppen zu einem toxischen Gemisch verbinden. Besonders nachts. Die Atmosphäre der Stadt und ihre unerhörten Freizügigkeiten ziehen auch den jungen Schriftsteller Cliff Bradshaw in ihren Bann. Auf der Suche nach Inspiration stürzt er sich in das proletarische Berlin, entdeckt dessen raue Seiten und verbringt den Silvesterabend im verruchten »Kit Kat Klub«. Hier lernt er die Sängerin Sally Bowles kennen, die der vergnügungssüchtigen Menge einheizt. Die beiden Künstlerseelen krachen wie zwei Sternschnuppen ineinander – und einen Moment lang scheint es, als würde die große Party niemals enden. Vorangetrieben vom eiskalt lächelnden Conférencier des »Klubs« entdecken Cliff und Sally Berlin als Spielplatz für ihre sexuellen Abenteuer und auch als Bühne, auf der beide jemand ganz anderer sein können. Doch als auf der Verlobungsfeier der resoluten Vermieterin Fräulein Schneider und des schüchternen jüdischen Obsthändlers Schultz die Steine fliegen, kommt das große Erwachen. Der aufdämmernde Nationalsozialismus zeigt seine hässliche Fratze. Aus Freund:innen werden politisch Kämpfende, Solidarität steht auf dem Prüfstand, und die Liebe muss sich vor der Angst und dem Opportunismus ducken.

Das weltberühmte Musical »Cabaret« aus dem Jahr 1966 zeichnet mit seinen mitreißenden Revuenummern, Jazzrhythmen und einer vom Ragtime inspirierten Musik die grandiosen Klangwelten der untergehenden Weimarer Republik nach. Die Inszenierung von Regisseur und Schauspieler André Kaczmarczyk spürt dem Glamour von damals und einem Lebensgefühl von heute nach.

Besetzung

Sally Bowles Lou Strenger, Inga Krischke
Clifford Bradshaw Belendjwa Peter
Ernst Ludwig Raphael Gehrmann
Fräulein Schneider Rosa Enskat
Herr Schultz Thomas Wittmann
Fräulein Kost Claudia Hübbecker
Lulu Jill-Marie Hackländer
Tschi-Tschi (Two Ladies, Der morgige Tag) Lara Hofmann, Gioia Heid
Zero (Angel of Berlin) Miro Mitrovic
Texas Bridget Petzold (Dance Captain)
Olga (Tap Dance) Yaroslav Ros
Brünnhilde (Two Ladies) Constanza Pérez de Lara Bonatti
Victor (Der morgige Tag) Valentin Stückl
Piccolo Malin Tusche
Show Girls and Boys Thor Galileo Axé / Jeremy Allen, Valeri Bannikov / Isoken Iyahen, Ramona Buschhaus / Gina Künnecke, Joelle Czampiel / Nicole Marpmann, Mariam Dubiel / Carl Phillip Wrobel
Gäste, Matrosen, Passant*innen Sylvia Göhring-Fleischhauer, Ellen Kabata, Rainer König, Jochen Moser / Wolfgang Höft
Klarinette, Flöte, Altsaxophon Natalie Hausmann, Kristina Brodersen
Klarinette, Flöte, Tenorsaxophon Christine Corvisier, Joachim Lenhardt
Bassklarinette, Bariton- und Altsaxophon Katrin Scherer, Georg Böhme
Trompete Jon Boutin, Florian Esch
Posaune, Gitarre Bastian Ruppert, Matthias Fleige
Bass Richard Eisenach, Nico Brandenburg
Drums Max Hilpert, Jakob Zenzen
Musikalische Leitung Matts Johan Leenders
Choreografie Bridget Petzold
Kostüm Martina Lebert
Licht Konstantin Sonneson
Sounddesign Torben Kärst
Dramaturgie Janine Ortiz

Dauer

3 Stunden — eine Pause

Trailer

Pressestimmen

Zweifellos ist Kaczmarczyk selbst eine fabelhafte Besetzung für den androgynen Conférencier des Clubs. Lou Strenger in der Liza-Minelli-Rolle der Sally Bowles ist gesanglich, wie immer, eine Wucht. Eine wirklich große Show.
nachtkritik
»Willkommen! Und bienvenue! Welcome! Ihr Ladies und Gentlemen – und alle, die sich dazwischen befinden. Bei uns sind die Grenzen aufgehoben, es herrscht Toleranz«, sagt der kleine, zusätzlich eingeschobene Halbsatz, der viel Wirkung abräumt. Eleganter und unaufdringlicher kann man den Bogen zur Gegenwart kaum schlagen. Kaczmarczyk gibt einen schillernden Conférencier, der angetreten ist, die Fantasie anzustacheln. Lou Strenger gibt die Figur der Sally Bowles. Es ist ein Vergnügen zu erleben, wie sie, eingeschnürt in Feder-Tutu und Goldbustier, Welthits wie »Maybe this time«, »Mein Herr« oder eben »Cabaret« performt. Stark sind die Szenen mit Rosa Enskat als Fräulein Schneider und Claudia Hübbecker als Fräulein Kost. Hübbecker im rotem Lackledermantel hält sich in Schneiders Pension ein kleines Privatbordell und befeuert arglistig die Mission vom Aufstieg der Nazis. Enskat, die auch gesanglich brilliert, amüsiert mit sprödem Charme, der sich genial entfaltet. Das Publikum feiert die Premierenvorstellung mit Ovationen im Stehen.
Rheinische Post
In der Regie von André Kaczmarczyk, der sich gleichzeitig als allgegenwärtiger Conférencier in Szene setzt und sich nach Herzens Lust als androgynes Wesen austobt, in hautengen Netz-Trikots oder als melancholische Diva in blauem Federpomp. Angefeuert und live begleitet wird die zündende Glitzershow von der ›Kit-Kat-Klub-Band‹ von Matts Johan Leenders, der stets Kaczmarczyks Musikprojekte zu musikalischen Erfolgen geführt hat. So schnellen hier die Temperaturen in die Höh’ – dank Leenders fetzigen Rhythmen von Ragtime. Die Band entfacht (mit der Orchesterfassung von Chris Walker) einen röhrenden ansteckenden Sound, der es mit amerikanischen Revuen aufnehmen kann.
Westdeutsche Zeitung
So funktioniert die dreistündige Inszenierung von André Kaczmarczyk: zeichenhaft stark und im Freiraums des Dazwischen. Anders gesagt: im Irrealis der Realität. Dorthin unternimmt sie ihre Tanzschritte. Die Grenzen sind offen und fluid, es findet reger Austausch statt, nicht allein vermittels des Conférenciers (ebenfalls Kaczmarczyk), der als Zwischenwesen irrlichtert, feixt, kommentiert, kiebitzt, ulkt und unkt, sondern überhaupt. Das Private und das Professionelle bedingt einander. Ein einziger Illusionsraum, keine zwei Welten. Grenzen zwischen den Geschlechtern lassen sich ebenso nicht fixieren. Im Schwarz von Leder und Lack mit Ketten und Nieten, die an Bondage und Dark Rooms denken lassen, sind sexuelle Präferenzen, Selbstverortung und Selbstpräsentation nicht eindeutig. Lou Strenger als Sally mit der Power ihres gebrochenen Heroismus lässt uns kein bisschen Liza Minelli vermissen. Musikalisch und choreografisch mitreißende Inszenierung. So kann Musical sein. Muss es wohl auch.
kultur.west
Schauspieler:innen, Tänzer:innen, Musiker:innen brachten eine Inszenierung auf die große Bühne, die das Publikum noch vor dem Fall des letzten Vorhangs zu Standing Ovation und ungebremsten Jubel brachte. Regisseur André Kaczmarczyk, der hinreißend den Conférencier spielt, ist es gelungen, mit einem großartigen Ensemble ein »Cabaret« zu inszenieren, das den Glamour des »wilden« Berlins mit dem Erstarken der Nationalsozialisten und dem Ende der Weimarer Republik zu verknüpfen mag.
Neue Düsseldorfer Online Zeitung
Kaczmarczyk gibt perfekt den wendigen, fast immer gegenwärtigen Conférencier, der das Publikum begrüßt. Lou Strenger begeistert als Sally Bowles. Unschlagbar ihr stimmliches Potential. Auch die Nebenrollen sind treffend besetzt. Sei es das Fräulein Schneider (Rosa Enskat) oder der sympathische Obsthändler Herr Schultz. Thomas Wittmann spielt und singt ihn anrührend. Claudia Hübbecker ist das selbstbewusste Fräulein Kost, das ihr Zimmer stundenweise nutzt. Das Publikum feierte den Abend frenetisch mit Standing Ovations. Zu Recht, wenn man die grandiose Leistung der Darsteller*innen betrachtet.
theaterpur