Auerhaus

von Bov BjergTheaterfassung von Robert KoallUraufführung am 7. Januar 2017Central — Kleine BühneSchauspiel

Über das Stück

Sechs Freunde geben sich ein Versprechen: Ihr Leben soll nicht in Ordnern mit der Aufschrift »Birth – School – Work – Death« abgeheftet werden. Deshalb ziehen sie gemeinsam ins Auerhaus. Eine Schüler-WG auf dem Dorf, eigentlich unerhört. Aber sie wollen nicht nur ihr eigenes Leben retten, sondern vor allem das ihres besten Freundes Frieder. Denn der ist sich nicht so sicher, warum er überhaupt leben soll. Dem Berliner Schriftsteller und Kabarettisten Bov Bjerg, geboren 1965 in Heiningen in der Region Stuttgart, ist ein tragikomischer Roman über das Erwachsenwerden gelungen. In pointierter Sprache, die Herrndorf, Salinger oder Plenzdorf nahesteht, erzählt Bjerg von der Wildheit der Jugend, von Freundschaft und von Idealismus im Angesicht des Todes. Ein Coming-of-Age-Stoff, der junge Zuschauer in die westdeutsche Provinz der späten 80er-Jahre entführt, und zugleich ein Stoff voll unerwarteter Melancholie, mit dem Potenzial, den erwachsenen Zuschauer zumindest zeitweise in den 17-Jährigen zu verwandeln, der er einmal war.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus präsentiert das zu den literarischen Sensationen des vergangenen Jahres zählende »Auerhaus« als Uraufführung. Regie führt Robert Gerloff. Für das Düsseldorfer Schauspielhaus inszenierte er u.a. »Die Mitte der Welt« und »Tartuffe«. In der Spielzeit 2020/21 inszenierte Gerloff am D’haus »Gott« von Ferdinand von Schirach und am Jungen Schauspiel »Der überaus starke Willibald« von Willi Fährmann. In der Spielzeit 2021/22 führte er Regie bei »Die Physiker« nach Friedrich Dürrenmatt und beim D’haus Open Air 2022 »Der Diener zweier Herren« von Carlo Goldoni vor dem Schauspielhaus. Im Jungen Schauspiel eröffnete er die Saison 2022/23 mit »Moby-Dick« von Herman Melville. Im Kleinen Haus ist ab November 2023 seine Inszenierung von »Tod eines Handlungsreisenden« von Arthur Miller zu sehen.

Besetzung

Höppner Kilian Land
Frieder Alexej Lochmann
Vera Hanna Werth, Marie Jensen
Pauline Lou Strenger
Cäcilia Florenze Schüssler
Choreografische Mitarbeit Mirjam Klebel
Dramaturgie Janine Ortiz
Theaterpädagogik Thiemo Hackel

Dauer

1 Stunde, 45 Minuten — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

»Kilian Land als Höppner beobachtet, Alexej Lochmann als Frieder ist der tragische Held, der in Zyklen von Depression und Ekstase, schelmischem Witz und unkontrollierter Wut, zwischen stierer Steifheit und korybantischer Tanzlust schwankend die Inszenierung immer wieder antreibt.«
nachtkritik.de
»Eine kluge Inszenierung, die dem lakonischen, von bitterem Witz gezeichneten Ton der literarischen Vorlage entspricht. Vor allem die sechs Schauspieler begeistern.«
Deutschlandradio Kultur
»Robert Koalls Theaterfassung von ›Auerhaus‹ ist klug verdichtet [...] Es gelingt die Gratwanderung bei der Uraufführung, was vor allem dem hervorragenden Ensemble zu danken ist. Und dem Kerngedanken von ›Auerhaus‹, jenseits aller Klischees: Sie ist nunmal so beschissen entscheidend und vergänglich, diese Lebensphase der Selbstfindung 18-Jähriger.«
Die deutsche Bühne
»Das Theater verlässt man mit geröteten Wangen, beseelt und glücklich über ›Auerhaus‹ im Schauspielhaus.«
Rheinische Post
»Kilian Land und Alexej Lochmann gelingt es, die Freundschaft dieser ungleichen Männer Höppner und Frieder tragikomisch auf den Punkt zu bringen.«
Westdeutsche Zeitung
»Die Uraufführung bleibt nah am Text und wird dafür gefeiert – völlig zu Recht. Ein Erfolg. Ein atmosphärisch dichtes, lakonisch sprechendes Stück über die Jugend.«
taz
»Das tolle an dem Abend ist, dass das Theater dieses Buch nicht einfach nur nacherzählt, sondern wirklich in etwas Neues verwandelt, in ein anderes Kunstwerk, das das Buch spiegelt. Ein großer Tipp, sich das in Düsseldorf anzugucken.«
Deutschlandfunk
»Eine packende, berührende, zu Recht stark bejubelte Uraufführung, nach der die Prognose leicht fällt: ›Auerhaus‹ wird zu einem Dauerbrenner auf den Spielplänen werden, deutschlandweit.«
Bayerischer Rundfunk
»Auf die Bühne gehört das Buch allein schon wegen der treffsicheren Dialoge und der angenehm unsauberen, nostalgiefernen Erzählweise.«
Süddeutsche Zeitung
»Das Ensemble, besonders der männliche Teil, präsentiert sich in ausgezeichneter Form.«
WDR 5 Scala