Perfect Family

Eine Glücksforschung von Menschen mit BehinderungUraufführung am 26. Mai 2019 Schauspielhaus, Kleines HausBürgerbühne

Über das Stück

Jeder Mensch hat eine Familie, ob er will oder nicht. Vater, Mutter, Kind. Das ist ein Ideal, das sich über Jahrhunderte hinweg standhaft gehalten hat. Eine Glücksvorstellung. Sich für oder gegen eine Familie zu entscheiden, ist manchmal nicht ganz einfach. Besonders wenn man nicht in das vorgesehene – vermeintlich »normale« – Modell passt. Und während alleinerziehende, getrennt lebende oder gleichgeschlechtliche Eltern schon skeptisch beäugt werden, werden Menschen mit Behinderung erst gar nicht gefragt. Ihre Vorstellungen von Beziehung und Partnerschaft, ihre Sehnsüchte und Bedürfnisse gehen unter in unserer auf ein Normalitätsideal ausgerichteten Gesellschaft. Was ist mit denen, die der Möglichkeit, eine Familie zu gründen, von vornherein beraubt sind? Die für unmündig und unfähig erklärt werden? Welchen Anspruch auf Glück haben sie, wenn ihnen das Glücksversprechen Familie verwehrt wird? Auf der Bühne treffen sich junge Menschen zwischen 17 und 30 Jahren mit unterschiedlichen Behinderungen, bei deren Lebensplanung alle anderen gerne mitreden, aber selten mithelfen. Sie erzählen vom Leben, von wichtigen Entscheidungen und Hindernissen, die wir alle kennen. Sie dekonstruieren Glücksversprechen, entlarven kollektive Normen und stellen gesellschaftliche Verantwortung auf die Probe.

Besetzung

Mit Albert Forrer, Loreleï Holtmann, Paloma Olszowka, Isabell Rosenberg, Benjamin Stevenson
Bühnenassistenz Victoria Urhan
Regie Hannah Biedermann
Bühne und Kostüm Ramona Rauchbach
Komposition und Sound Design Johannes Birlinger
Licht Manuel Migdalek
Dramaturgie Juliane Hendes

Trailer

Pressestimmen

Begeisterter Applaus für diesen sehr berührenden Abend. Albert Forrer, Loreleï Holtmann, Paloma Olszowka, Isabell Rosenberg und Benjamin Stevenson haben sich nun im Rahmen der Bürgerbühne unter der Regie von Hannah Biedermann genau den Fragen gestellt, die einem als Mensch mit Behinderung durch den Kopf gehen, wenn man zurückblickt auf die Kindheit oder Jugend oder vorausschaut auf Ziele und Wünsche. Sei es Familienplanung, das Bewältigen von Alltag, Kinderwunsch oder die Reflexion über Unwägbarkeiten, die damit zusammenhängen. Nachdem das verhüllende Mimikry fällt, öffnet sich ein Spalt in die wahre Lebenswelt dieser Menschen.
Westdeutsche Zeitung
Die jüngste Premiere der Bürgerbühne am Schauspielhaus beschreitet erneut außergewöhnliche Wege. Ein Wechselbad, bedrückend und erheiternd zugleich. Zu bewundern sind Mut und Leistung der fünf Schauspieler.
Rheinische Post